Silbermünze, einseitig geprägter, leichte Patinarodierter Pfennig aus der kgl. Münzstätte Goslar, mit den stilisierten Köpfen der Apostel Simon und Judas; darüber eine Krone, darunter ein Pentagramm.
Die Silbermünze wurde in der Zeit von 1260-1280 geprägt. Die mittelalterlichen Bruderschaften finanzierten sich neben Spenden, Stiftungen und Aufnahmegebühren insbesondere über regelmäßige Mitgliederbeiträge, die zur Unterstützung armer und kranker Bergleute erhoben wurden. Wöchentliche Erhebungen des sogenannten Büchsengeldes sind allerdings erst seit dem 15. Jahrhundert belegt. Von den Bergknappen wurde am Samstag bei der Auszahlung des Wochenlohnes ein bestimmter Betrag, ein Scherf, einbehalten, der in einer Büchse gesammelt, den notleidenden Bergleuten zu Gute kam. Bei einem Scherf handelt es sich um eine geringwertige Silbermünze oder um ein Geldstück aus Kupfer im Wert eines halben Pfennigs. Später teilte man häufig auch Silbermünzen im Wert eines Pfennigs. Es entstanden dabei so genannte Halbstücke auch Hälblinge oder Obole genannt. Sehr wahrscheinlich mussten bereits die Mitglieder der St. Johannis Bergleutebruderschaft um 1260 ihr "Scherflein" zur Unterstützung der Mitbrüder beitragen und ein Halbstück des hier gezeigten Pfennigs in die Büchsenkasse einzahlen.
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