Die beiden Tänzerinnen, in luftig-leichte Gewänder gekleidet, geben durch ihre Bewegungen ihre Körper mehr frei als dass sie sie verhüllen. Das deutlich an der Antike orientierte Frauenideal diente dem Künstler dazu, die Schönheit des weiblichen Körpers zum Ausdruck zu bringen. Zugleich steht die Darstellung aber auch für den neuen Ausdruckstanz, der seit dem Ende des 19. Jahrhunderts die Bühnen eroberte. Die Amerikanerin Loïe Fuller hatte ihn mit ihrem Schleiertanz berühmt gemacht. Das Tänzerinnen-Motiv des Münchner Jugendstilkünstlers Franz von Stucks war sehr beliebt und zierte als Druck sowie als Reliefbild die Wände damaliger moderner Wohnungseinrichtungen.
(Text: Gabrielle Koller)
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