"Das höhere Schulwesen in Lippstadt hat seine Wurzeln in der Lateinschule vom 1247, geleitet von Magister Justinus. Zeugnis ist u.a. das von ihm in lateinischer Sprache ...
verfasste Heldenepos „Lippiflorium“ auf den Stadtgründer Bernhard II. Über die Jahrhunderte hatte Lippstadt eine wechselvolle Schulgeschichte mit vielen Höhen und Tiefen. Herausragende Schulleiter waren im 18. Jahrhundert Magister Andreas Cappelmann, der eine neue Schulordnung entwarf unter stärkerer Berücksichtigung der deutschen Sprache und der Realien, Christian Balthasar Lehmus, Johann Gottfried Christian Nonne, Johann Heinrich Philipp Seidenstücker (in der Übergangszeit vom 18. ins 19. Jahrhundert), anschließend Ernst Georg Wahlert und dann Julius Ostendorf.(Quelle: Lippstädter Spuren 12/1997; 750 Jahre höhere Schule in Lippstadt – Von der Lateinschule zum Ostendorf-Gymnasium)Julius Ostendorf (1823 – 1877) hatte seine gerade begonnene Karriere als Lehrer aus nicht näher bezeichneten Krankheitsgründen unterbrechen müssen. Er verzichtet 1847 auf die ihm bereits bewilligte Stelle am Gymnasium in Wesel (heute Duden-Gymnasium). In den Bewerbungsakten bescheinigte man ihm „gute Kenntnisse und Lehrgabe – mit kleinen Mängeln, namentlich im zu schnellen Docieren“ und bot ihm ein Gehalt von „450 Reichsthalern“ an. Ostendorf ging in seine Heimatstadt Soest zurück, wo seine verwitwete Mutter lebte, und engagierte sich dort im allgemeinen politischen Aufbruch. Er stellte sich der Öffentlichkeit dabei als geschickter und überzeugender Redner dar und wurde letztlich als zweitjüngster Abgeordneter („Reichsprimaner“) in die Paulskirchenversammlung gewählt. Über seine Zeit in Frankfurt und anschließend im sog. Nachparlament von Gotha berichtete er in zahlreichen Leserbriefen an seine Soester Wähler.Politisch enttäuscht kehrte Ostendorf wieder nach Soest zurück, wo er als Privatlehrer seinen Unterhalt verdiente. 1850 wurde ihm eine Vertretungsstelle an der auf eine höhere Bürgerschule herabgesunkenen Lippstädter Schule angeboten. Nach dem Tod des erkrankten Direktor Wahlert übernahm 1851 die Leitung der Schule und machte sie durch energische Reformen zur Realschule (1856) und Realschule 1. Ordnung (1859) und damit zu einem Anziehungspunkt für viele auswärtige Schüler. Ostendorf leitete die Schule bis Ostern 1872. Dann wurde er nach Düsseldorf beordert, um die Leitung der dortigen „Realschule an der Klosterstraße“ zu übernehmen." - https://ostendorf-gymnasium.de/schulleben/schulgeschichte/ 01.09.2021
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