Wallbüchse, bzw. sog. Defensionsgewehr, ähnlich der perkussionierten Neupreußischen Wallbüchse.
Vorderlader, ursprünglich verbautes Perkussionsschloss fehlt, kein Schlossgegenblech verbaut; eingebauter Stecher nach deutschem Typ, zum leichten Auslösen der Waffe ohne Kraftaufwand.
Runder Auslöseabzug aus Eisen, dahinter Stecherstellschraube, dahinter Spannabzug; dickwandiger, gezogener Lauf im Kaliber 20mm, mit durchgängig kantig-oktogonaler Form; langes, eingeschobenes Messingkornkorn über der Mündung; Standkimme auf drehbarem Visierbügel in den Lauf geschraubt, dahinter ovale Messingplakette in Lauf eingelassen (vermutlich jeweils nachträglich); ein als Griff verlängerter u. geschwungener Abzugsbügel aus Messing, verziert mit eingravierter, floraler Motivik.
Kolbenblech fehlt; Vollschaft aus Nussbaumholz, ohne Nut für Ladestock; Laden der Waffe erfolgte mit Ladehammer und Ladestock; hervorgehobene Kolbenbacke links.
Unterseitig der Schaftmitte abgerundete Grifffläche nahe Abzug und abgeflachte Auflagefläche nahe Mündung; Metallaufsatz für Schaftende unter der Mündung fehlt.
Keine erkennbaren Prüfstempel oder Markierungen; unbekannter Hersteller; Wallbüchsen wurden aufgrund massiver Bauweise und hohen Gewichts aufliegend abgefeuert, z.B. bei der Verteidigung von Festungen; besonders dickwandiger Lauf fasste höhere Treibladungen und konnte schwerere Geschosse über höhere Distanzen verschießen als normale Infanteriegewehre.
Beschriftung:
Gravur: "So[...] He[...]an"(?) kaum lesbare, gravierte Messingplakette in Lauf nahe Pulversack eingearbeitet.
Zustand:
Schwer beschädigt. Korrosion, Risse und Kratzer im Holz, Perkussionsschloss fehlt, Kolbenblech fehlt, Laufring an Mündung fehlt; Kimme lose und möglicherweise nachträglich ersetzt