Im Mittelalter waren Knochenschnitzer spezialisierte Handwerker, deren Arbeiten nicht nur Gebrauchsgegenstände, sondern auch Luxusartikel wie Spielgeräte umfassten. Unter anderem wurden aus Knochenstücken Würfel aber auch Spielsteine, wie hier für Domino, hergestellt. Ursprünglich stammt das Spiel aus China. Der älteste archäologische Fund eines Dominospiels in Europa stammt aus dem 16./17. Jahrhundert. Bemerkenswert an dem Soester Fundstück ist die Augenzahl 7 auf einer Hälfte. Möglicherweise hat es sich um einen des Dominospiels nicht kundigen Hersteller gehandelt, worauf auch die etwas schiefe Form des Stückes hindeuten könnte.
Auch Schach und andere Brettspiele wurden gespielt. Oft dienten dann auch einfache, bearbeitete Schieferstücke als Spielsteine. Im Gegensatz zu diesem Zeitvertreib war das Würfelspiel als Glücksspiel eher verpönt, das Spiel war für Geistliche im Mittelalter sogar verboten. Ein anschauliches Beispiel zum Thema Falschspieler bietet das Soester Nequam-Buch von 1315.