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Person/InstitutionPeter Paul Rubens (1577-1640)x
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Kreuzaufrichtung, Kupferstich von Jan Witdoeck nach Rubens

Siegerlandmuseum Peter Paul Rubens und die Kunst des 17. Jahrhunderts [RS 151/R 63]
Kreuzaufrichtung, Kupferstich von Jan Witdoeck nach Rubens (Verein der Freunde und Förderer des Siegerlandmuseums e.V. CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Verein der Freunde und Förderer des Siegerlandmuseums e.V. (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Kreuzaufrichtung, Kupferstich von Jan Witdoeck nach Rubens, datiert 1638.

Kupferstich aus drei Platten mit Rubens Privilegformel und der Widmung an Cornelius van der Geest, 3. Zustand. Vorlage heute in Antwerpen, Kathedrale Notre Dame, Innentafeln des Kreuzaufrichtungsaltares, ursprünglich gemalt für die St. Walburgis-Kirche in Antwerpen und 1609/10 datiert, die Kirche wurde 1798 abgebrochen. Stechervorlage Toronto, Art Gallery.
Widmungsinschrift: Herrn Cornelis van der Geest, dem besten der Männer und ältesten der Freunde, dem ständigen Gönner von Jugend auf, während seines Lebens ein Bewunderer der Malkunst, gebe ich freiwillig und verdient und widme ihm nach seinem Tode diesen ewigen Beweis meiner Freundschaft. Nach dem Bild in der Walpurgiskirche, deren bedeutendster Entwerfer und Förderer er war.

Das Thema der Kreuzaufrichtung ist zu Rubens Lebzeiten nur selten bearbeitet worden. Dieser dreiteilige Kupferstich ist das zweitgrößte Blatt der Rubens-Grafik und eines der bestechenden Ergebnisse aus der Spätzeit der Werkstatt. Altarbild wie Kupferstich sind von großer Dynamik geprägt und zeigen starke Hell-Dunkel-Gegensätze. Witdoeck ersetzt die Rahmen der drei Flügel des Triptychons durch räumliche Zäsuren. Die monumentalen Gruppen der Zuschauer, Soldaten und Pferde bilden so den Rahmen für die Hauptszene in der Mitte, die sich auf Christus am Kreuz und die sich abmühenden Schergen konzentriert. Der Körper des Heilands orientiert sich an gegenreformatorischen Vorstellungen. Der erhobene Kopf zeugt von Heldenhaftigkeit und Opferbereitschaft, wobei das Antlitz in beredtem Kontrast zum geschundenen Körper steht. Das für St. Walburgis in Antwerpen bestellte Bild musste wegen seiner Größe direkt vor Ort angefertigt werden, wobei der Dreiflügelaltar an einer sehr unüblichen Stelle platziert war und nur über Stufen vom Hauptschiff aus erreicht werden konnte. Die abrupte Aufwärtsbewegung der Komposition erhöhte an diesem Platz die Wirkung auf den Betrachter erheblich. Die körperliche Anstrengung der Kreuzaufrichtung drückt Rubens in den herkulischen Figuren aus, die den Balken hochziehen.Rubens widmet den Kupferstich posthum seinem Freund und Gönner, dem Großhändler in Kolonialwaren und Gewürzen Cornelius van der Geest (1577-1638), der auch ein bedeutender Kunstsammler und Philanthrop war. Van der Geest, der im März 1638 verstarb, war maßgeblich an der Auftragserteilung des Altares an die 1609 gerade erst eröffnete Rubens-Werkstatt beteiligt gewesen (siehe Widmungsinschrift).Der Stecher Jan Witdoeck, ein Schüler von Lucas Vorsterman, war seit 1631 Mitglied der Gilde. Er war kein herausragender Stecher, aber sehr korrekt in der Ausführung seiner Arbeiten. Rubens kooperierte mit ihm in seinen letzten Lebensjahren, während der Beschäftigung entstanden 16 Blätter nach Rubens Vorlagen, von denen immerhin noch acht, die alle 1638/1639 datiert sind, die Rubens Privilegformel tragen. Über die Kreuzaufrichtung urteilte Rosenberg im Jahre 1893: "In der That hat hier Witdoeck nicht nur den Höhepunkt seines Könnens erreicht, sondern auch ein Blatt geschaffen, das hinsichtlich der Zeichnung und Modellierung den Vergleich mit den besseren Arbeiten von Vorsterman und Pontius aushält."Text von Ursula Blanchebarbe

Material/Technik

Papier

Maße

H x B: 620 x 1260 mm

Literatur

  • Blanchebarbe, Ursula (2010): Rubens - Genius des Barock. Fortalezza (Brasilien)
  • Blanchebarbe, Ursula (2012): 75 Meisterwerke im Siegerlandmuseum. Siegen
Siegerlandmuseum

Objekt aus: Siegerlandmuseum

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