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Kugelstieltopf

Stadtarchäologie Soest [11/90]
Kugelstieltopf (Stadtarchäologie Soest CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stadtarchäologie Soest / Christian Theopold (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Typisch für das 14. und 15. Jahrhundert waren Kugeltöpfe aus reduzierend gebrannter, grauer Irdenware, deren Ränder auf der Drehscheibe nachgedreht waren und Drehriefen im Schulterbereich aufwiesen. Diese sind auch von vielen anderen Soester Fundstellen bekannt. Der vorliegende Kugeltopf weist mehrere Besonderheiten auf und stellt somit eine Sonderform des üblichen Gefäßspektrums dieser Warenart dar. Er besitzt eine massiv ausgearbeitete Handhabe, einen sogenannten Stielgriff, der etwa 4 cm unter dem s-förmig ausbiegenden Gefäßrand angebracht wurde. Im Bereich, wo er mit dem Gefäßbauch verstrichen ist, sind leichte Riefen zu sehen. Der Griff ist im Querschnitt eher rechteckig und verjüngt sich zum gebogenen Ende hin. Auf der Oberseite ist eine leichte Hohlkehle auszumachen. Wenige Zentimeter links neben dem Griff und etwas höher befindet sich eine angesetzte herzförmige oder fast wie ein Dreipass ausgezogene Tülle. Auch diese ist im Übergang zum Gefäßkörper mit wohl dekorativen Riefen verstrichen. Im Innenbereich ist der Ausguss sehr hoch angebracht, so dass man bei der Nutzung das Gefäß sehr stark kippen musste. Der Ausguss befindet sich nicht in einem 90° Winkel zum Griff, wie anzunehmen wäre, sondern ist steht diesem deutlich näher. Umlaufend unter dem Rand befinden sich drei parallel verlaufende Riefungen, die nur in den Ansatzbereichen von Griff und Tülle mit verstrichen wurden. Jeweils eine rechts- und linksseitig unter dem Griff, noch am Gefäßbauch angebrachte Standknubbe erlaubt dem Gefäß mit Wackelboden zum Griff hin einen stabilen Stand. Es zählt somit auch nicht zu den Grapen, da diese immer drei Standfüße besitzen. Über die zwischen Griff und Tülle angebrachte Standknubbe konnte der Inhalt ausgegossen werden. Der Nutzungszweck dieses Gefäßes bleibt spekulativ. Vielleicht wurde er, zusätzlich mit einem Deckel versehen, als Wasserkessel genutzt.

Material/Technik

Keramik

Maße

H. 14 cm, Rdm. 13 cm, Dm. 17 cm

Literatur

  • Walter Melzer, Julia Ricken, Frederik Heinze, Ingo Pfeffer (2020): Was habt ihr denn in Soest gefunden? Ausgewählte Funde von 1990 bis 2020 geben Antwort (Soester Beiträge zur Archäologie 16). Soest
Stadtarchäologie Soest

Objekt aus: Stadtarchäologie Soest

Seit 1990 gibt es in der Stadt Soest eine kommunale Archäologie, die an der Niederbergheimer Straße in der alten Landwirtschaftsschule gegenüber vom...

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