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Zwei Hasen jagen einen Hund

Archäologisches Museum der Universität Münster Sammlung der geschnittenen Steine [LG V 84]
Zwei Hasen jagen einen Hund (Archäologisches Museum der WWU Münster CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Archäologisches Museum der WWU Münster (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Dieser vertieft geschnittene Halbedelstein (Gemme) ist eine Dauerleihgabe der Stadt Grevenbroich.
Die Darstellung auf der Vorderseite zeigt eine humorvolle Jagdszene: Zwei Hasen machen Jagd auf einen Hund. Der Hase ganz links steht in aufgerichteter Haltung auf seinen Hinterpfoten. In seiner erhobenen Rechten hält er einen für Hirten typischen Knotenstock (gr. lagobolon; lat. pedum), der auch als Wurfholz (speziell zum Erlegen von Hasen) verwendet wird. Vor ihm laufen zwei weitere Vierbeiner: Der im Bild etwas höher Angeordnete gibt sich durch die typische Schnauzenform, den dünnen, länglichen Schwanz und besonders durch das deutlich erkennbare Halsband als Jagdhund zu erkennen. Ein weiterer Hase verfolgt diesen im vollen Lauf, so als sei er selbst ein Jagdhund.
Das Bild ist ein anschauliches Beispiel für die Thematik der "Verkehrten Welt".
Oftmals wird die "Verkehrte Welt" mit Vorstellungen vom Jenseits in Verbindung gebracht, da das Totenreich in zahlreichen Kulturen des Altertums als ein Ort gilt, an dem die im Diesseits bestehende Ordnung auf den Kopf gestellt ist.
Darüber hinaus ist ein humoristischer Aspekt von großer Wichtigkeit: Hinter den Darstellungen der "Verkehrten Welt" verbirgt sich offenbar das Bedürfnis, die gewohnte gesellschaftliche (und auch natürliche) Ordnung für kurze Zeit außer Kraft setzen zu wollen. In römischer Zeit zeigt sich dies besonders im Fest der Saturnalien (Beginn am 17. Dezember), an dem z. B. Herr und Sklaven für eine bestimmte Zeit die Rollen tauschen.
Auf der Rückseite der Gemme befindet sich die griechische Besitzerinschrift: AKYLAS - "des Akyla" (die griechische Form des römischen Männernamen Aquila).
Gemmen werden in römischer Zeit als Siegel (in der Regel in einem Ring eingefasst) verwendet, dienen aber darüber hinaus auch als Schmucksteine und/oder Talismane.
Im Falle dieses Stückes liegt es nahe, in ihm einen Glücksbringer zu sehen. Das Lachen dient in der Antike nicht nur der Erheiterung, sondern auch der Abwehr schädlicher Mächte.

Material/Technik

Rotbrauner Karneol

Maße

L: 1, 3 cm; B: 1, 1cm; D: 0, 35-0, 4 cm.

Archäologisches Museum der Universität Münster

Objekt aus: Archäologisches Museum der Universität Münster

Das Archäologische Museum der Universität Münster - bestehend seit 1884 - bietet mit seiner umfangreichen Sammlung für alle Interessierten spannende...

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