Schon im 3. Jahrhundert gab es Gebetsschnüre, welche die Wiederholung von Gebeten erleichterten. Dabei griffen vor allem Mönche und Nonnen darauf zurück, die des Lesens und Schreibens unkundig waren und daher eine auswendig gelernte Folge von Gebeten wiederholen mussten, um so in einer Art Meditation Gott näher zu kommen. Da es sich bei den Gebeten häufig um das Vaterunser handelte, wurden die oft lediglich geknoteten Fäden auch Paternosterschnüre genannt. Die einfachen Rosenkränze waren aus Holz, Knochen oder nur Seilen gemacht, die prächtigeren waren schon im 13. Jahrhundert mit Perlen, Steinen oder auch Gemmen geschmückt. Anfang des 16. Jahrhunderts wurden die Abschlussmarkierungen auffälliger, oft nahm diese Position nun ein Kreuz ein, welches im 19. Jahrhundert wieder aufgegeben wurde. Auch das barocke Soester Fundstück aus Ebenholz, das aus einem Grab des ehemaligen Dominikanerinnenklosters Paradiese stammt, besitzt ein solches Abschlusskreuz aus drei länglichen Perlen. Dazu gehören 25 weitere länglich-ovale Perlen in verschiedenen Größen. Des Weiteren fanden sich in einigen Gräbern Rosenkränze aus Glas und Bernstein, die teilweise mit Medaillons versehen waren.