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Pessach-Haggada von J. Offenbach

Jüdisches Museum Westfalen Dorsten Bücher [o. Inventarnr.]
Pessach-Haggada von J. Offenbach (Thomas Ridder/Jüdisches Museum Dorsten CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Thomas Ridder/Jüdisches Museum Dorsten / Thomas Ridder (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Bei diesem Exponat handelt es sich um ein Buch mit dem Titel „Haggada – Oder die Erzählung von Israels Auszug aus Ägypten“ von Isaac Offenbach. Der Titel erschien 1838 in Köln bei dem Verlag … Ursprünglich war der Titel im Besitz von Erich Mendel/Eric Mandell, bevor es …

Erich Mendel wurde am 14. Juni 1902 in Gronau, einer Stadt Nahe der holländischen Grenze geboren. Seine Eltern Julius Isaak Mendel (1868-1942) und Karoline Mendel (1868-1942) betrieben dort ein Textil- und Schuhgeschäft, bevor die Familie 1912 nach Herne-Sodingen zog. Dort verlebte Erich gemeinsam mit seinem drei Jahre älteren Bruder seine Jugendzeit.
Sowohl das Elternhaus als auch das gottesdienstliche Leben in der Synagoge in Herne prägten Erich Mendel in seiner Beziehung zur Synagogalen Musik. Seine Mutter sang im Synagogenchor und der Kantor und Vorbeter Jacob Emanuel, der ihn auch zur Bar Mizwa führte, war Erichs erster Lehrer im synagogalen Gesang. So fasste Erich Mendel den Entschluss Kantor und Lehrer zu werden.

Für die sechsjährige Ausbildung ging der damals vierzehn Jahre alte Erich Mendel an die Präparandenanstalt der Marks-Haindorf-Stiftung Münster. Im Mai 1921 schloss er seine Ausbildung mit einer Doppelqualifikation als „Religionslehrer und Vorbeter“ sowie als „Schulamtsaspirant“ ab. Ein Jahr später wurde Mendel Kantor und Lehrer in der jüdischen Gemeinde Bochum.

Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde Mendels Leben immer unbequemer. Wie viele andere wurde er in der Pogromnacht 1938 verhaftet und in das KZ Sachsenhausen deportiert. Wenige Monate später wurde er wieder entlassen. Er musste jedoch versprechen, Deutschland binnen einer bestimmten Frist zu verlassen.

Mendel bemühte sich um eine Emigration. Sein Antrag auf Einreisevisum in die USA hatte eine Wartezeit von ca. zwei Jahren. Er war gezwungen, die Wartezeit in einem Transitland zu überbrücken und entschied sich für England. Im Juli 1939 konnte er schließlich Deutschland verlassen. Mitte Januar 1941 erhielten Erich Mendel und seine in England geheiratete Frau Martha Mendel ihr Visum in die USA.

Schon während seiner Ausbildung in Münster begann Mendel, synagogale Musik zu sammeln. Während der 1930er Jahre entwickelte er sich immer mehr zum kenntnisreichen Sammler. Seine bis zur Ausreise aus Deutschland stetig angewachsene Sammlung war viel zu groß, um sie bei seiner Emigration mitzuführen. Mendel entschied sich für eine Zwischenlagerung bei seinem Onkel in Enschede (Holland).

Hand in Hand mit der Sammlung ging die Erforschung der jüdischen, besonders der synagogalen Musik. Erich Mendel hielt Vorträge und schrieb Beiträge für Zeitungen. Außerdem führte er Einzelstudien zur Geschichte der synagogalen Musik im 19. Jahrhundert durch – das zweite große Ziel neben der Erweiterung seiner Sammlung.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges erfuhr Mendel vom Verlust seiner ersten Sammlung und machte sich sogleich an den Aufbau seiner zweiten Sammlung neben seiner Tätigkeit am „Gratz College“ und der Synagoge in Philadelphia. Heute ist die Sammlung in der „Abner and Mary Schreiber Music Library“ des „Gratz College“ untergebracht.

Die Sammlung besteht ungefähr zu einem Drittel aus seltenen Büchern. Sie umfasst Zeitschriften, unzählige Bearbeitungen des Liedes „Kol nidre“, „Tin-Pan-Alley“-Lieder und Arbeiterlieder. Seine Sammlung hat eine Abteilung für die vom Zionismus inspirierte Musik, für synagogale Musik und für die Sephardische sowie die Aschkenasische Tradition.
Auch die Pessach-Haggada Ausgabe von Isaak Offenbach gehörte zu Mendels Sammlung. Diese Ausgabe zeichnete sich für Mendel vor allem durch ihre Musikbeilage aus.

Eric Mandell, wie sich Erich Mendel in den USA schließlich nannte, starb 1988 in Philadelphia.

Material/Technik

Papier, bedruckt

Jüdisches Museum Westfalen Dorsten

Objekt aus: Jüdisches Museum Westfalen Dorsten

Das Jüdische Museum Westfalen entstand aus einer Bürgerinitiative. Bis heute wird es von dem „Verein für jüdische Geschichte und Religion e.V.“ mit...

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