Gotthard Bülau, geb. 1835 in Hamburg, hatte als praktizierender Chirurg im Jahre 1891 am St. Georg-Krankenhaus in Hamburg eine Saugvorrichtung ersonnen, mit welcher mittels kuntinuierlichem Unterdruck eingedrungene Flüssigkeit aus der Pleurahöhle (Thorax) abgesaugt werden konnte. Damit konnte die während Operationen an der Lunge oder auch nach Verletzungen des Brustkorbs oder bei Entzündungen eintretende oft lebensbedrohliche Beeinträchtigung der Atmung beseitigt werden. Mit dem Gerät konnte man Flüssigkeit absaugen, aber ebenso medizinisches Gas in den Brustkorb hineinpumpen. Diese Therapie, bekannt unter dem Namen "Kollapstherapie", war um 1900 die beste Behandlungsmöglichkeit der Lungentuberkulose. Das hier gezeigte Gerät mit dem Namen „Bülau-Drainage“ im Holzkoffer war ab Mitte der 1940- er Jahre bis etwa 1965 in der Lungenklinik der Provinzial-Heilanstalt Warstein eingesetzt. Behandelt wurde damit die Lungentuberkulose während und nach dem 2. Weltkrieg, aber auch im hiesigen Lazarett die Verletzungen durch Kriegseinwirkungen. Das Prinzip der Bülau-Drainage ist auch heute noch eine in der Chirurgie angewendete Therapie. [https://westfalen.museum-digital.de/index.php?t=objekt&oges=3744
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