museum-digitalwestfalen
STRG + Y
de
Luftfahrt.Industrie.Westfalen Aluminum in der Architektur [2021-0319]
Bild 183-L0308-0011 (Bundesarchiv, Bild 183-L0308-0011 / Raphael (verehel. Grubitzsch), Waltraud / CC-BY-SA 3.0 CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Bundesarchiv, Bild 183-L0308-0011 / Raphael (verehel. Grubitzsch), Waltraud / CC-BY-SA 3.0 / Waltraud Grubitzsch (CC BY-NC-SA)
1 / 6 Vorheriges<- Nächstes->

Aluminiumverkleidung des Konsument-Warenhauses am Brühl, Leipzig (Blechbüchse), 1960er Jahre

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Aluminiumsegment der Außenfassade des ehemaligen Kaufhauses am Brühl am Leipziger Richard-Wagner-Platz.

Im Jahr 1907 erwarb der Leipziger Architekt Emil Franz Hänsel ein Gebäude samt Grundstück am Brühl Nr. 1, auf dem sich unter anderem ehemals das Gasthaus „Zum roten und weißen Löwen“, die Geburtsstätte des Komponisten Richard Wagners (1813-1883), befunden hatte. Innerhalb nur eines Jahres wurde dort ein siebengeschossiger Kaufhausbau errichtet und am 3. Oktober 1908 als „Kaufhaus Brühl G.m.b.H.“ offiziell eröffnet.

Durch Phosphorbomben (Stabbrandbomben) im Krieg 1943 schwer beschädigt, wurde das Kaufhaus unmittelbar nach dem Krieg zunächst nur provisorisch instand gesetzt. Erst 1968 wurde es als „Konsument-Warenhaus am Brühl“ als größtes Warenhaus der DDR offiziell (wieder) eröffnet.
Die geschwungene fensterlose Fassade, die an den ursprünglichen und unter der Fassade noch existierenden Baukörper angepasst wurde und diesen verblendete, wurde durch hyperbolische Paraboloidelemente aus Aluminium strukturiert, konzipierte vom Leipziger Künstler und Metallgestalter Harry Müller (1930-2020). Dabei wurden jeweils 2 x 5 (B x H) Elemente in einem Stahlrahmen aufgehängt (Vorhangfassade) und der der noch darunter leigenden historischen Kaufhausfassade vorgeblendet.
Das ursprünglich die Metallarbeiten ausführende Unternehmen ließ sich bislang nicht ermitteln, dürfte aber gemäß mehrerer voneinander unabhängiger übereinstimmender Hinweise im Großraum Leipzig ansässig gewesen sein.

Auf Grund der spektakulären Aluminiumfassade wurde das im DDR-Volksmund „Blechbüchse“ genannte Kaufhaus sehr schnell zu einem der architektonischen Wahrzeichen Leipzigs sowie der DDR-Architektur.
Das westdeutsche Gegenstück bildet quasi die ab 1960/61 als Vorhangfassade verbaute Horten-Kachel (firmenintern als "Wabenfassade" bezeichnet).

Im Rahmen der städtebaulichen Umgestaltung und Entwicklung der „Höfe am Brühl" wurde die Aluminiumfassade 2006 als historisch bedeutend eingestuft und sollte für einen Neubau in der bisherigen Dimensionierung des Gebäudes neue Verwendung finden. Im Februar 2010 begannen dann die Abrissarbeiten, wofür die Aluminiumfassade demontiert, aufgearbeitet und teilweise ergänzt wurde um sie bis zur Wiederverwertung einzulagern. Diese Arbeiten wurden von der HKR Systembau GmbH, einem Mittenwalder Spezialbetrieb für Metallfassadenbau, durchgeführt.

Material/Technik

Aluminiumblech, eloxiert

Maße

B 74,3 x H 74,3 cm

Literatur

  • Wolf, Tobias Michael (2009): Das sozialistische Warenhaus als Bautypus? Entwicklungsgeschichte der DDR-Warenhausarchitektur. Typoskript. Dresden
Karte
Hergestellt Hergestellt
2010
HKR Systembau GmbH
Mittenwalde (Dahme-Spreewald)
Form entworfen Form entworfen
1968
Harry Müller
Leipzig
1967 2012
Luftfahrt.Industrie.Westfalen

Objekt aus: Luftfahrt.Industrie.Westfalen

Die stetig wachsende Sammlung , die der Anfang 2018 gegründeten Arbeitsgemeinschaft Zeppelinstadt Werdohl zur Verfügung steht, besteht aus...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.