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Geomuseum der Universität Münster Fossilien Westfalens (Wirbeltiere des Quartär) [o. Nr.]
Oberkiefer des Höhlenbären Ursus spelaeus (Geomuseum der WWU Münster CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Geomuseum der WWU Münster (CC BY-NC-SA)
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Oberkiefer eines Höhlenbären

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Beschreibung

Dies ist der Oberkiefer eines Höhlenbären (Ursus spelaeus ROSENMÜLLER). Der Schädelteil steckt noch im Lehm des Höhlenbodens, der durch mineralische Ausfällungen verhärtet ist.

Der Höhlenbär (Ursus spelaeus ROSENMÜLLER) hat mit dem Braunbär einen gemeinsamen Vorfahren. Er unterscheidet sich vom Braunbären durch seine Größe (bis 1 Tonne Gewicht) und das Fehlen zweier Vorbackenzähne, so dass die Zahnlücke zwischen Eck- und Backenzähnen größer ist. Das Gebiss ist raubtiertypisch, doch die breiten Backenzähne mit Höckern und Runzeln statt Schneidkanten sind nicht mehr zum Schneiden von Fleisch geeignet: Der Höhlenbär war vorwiegend Pflanzenfresser. Es wird vermutet, dass Vorläufer-Arten mit zunehmender klimatischer Abkühlung und somit verkürzter Vegetationszeit nicht ausreichend Fettreserven aus Fleischbeute für die Winterruhe anlegen konnten.

Höhlenbären wurden seit dem Saale-Glazial vor allem als jugendliche und alte Tiere in Höhlen gefunden; dies zeugt von ihrem Winterschlaf- Verhalten und dem mütterlichen Rückzug zur Geburt. Flachland-Funde sind die Ausnahme; es ist bisher ungeklärt, ob dies auf die dort schlechtere Fossilisation oder ihren Verbreitungsschwerpunkt in den Bergregionen zurückgeht. Bei den Skelettfunden wurden immer wieder Skelette von ausgewachsenen aber sehr kleinen Höhlenbären gefunden, die auf die Existenz einer Zwergrasse hindeuten. Dabei wurde ein Zusammenhang mit der Höhenlage der bewohnten Berghöhlen festgestellt. Die Zwergrasse scheint die höheren Höhlen bewohnt zuhaben , wohingegen der ’typische’ Höhlenbär die talnahen Höhlen nutzte.

Auf dem Höhepunkt der Weichsel-Kaltzeit ist der Höhlenbär ausgestorben, offenbar wegen seiner Beschränkung auf Europa und wegen seiner spezialisierten Ernährung von nährstoffreichen Pflanzen.

Alter: ca. 30.000 Jahre
Fundort: Warstein, Hochsauerlandkreis

Maße

20 x 20 x 20 cm

Links/Dokumente

Karte
Hat gelebt Hat gelebt
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Warstein
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Geomuseum der Universität Münster

Objekt aus: Geomuseum der Universität Münster

Das Geomuseum der Universität Münster wurde 1824 als „museum mineralogicum et zoologicum“ gegründet und hat eine wechselvolle Geschichte mit...

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