Nachtlicht mit Öluhr, 18. Jahrhundert.
Öluhren oder Zeitlampen tauchen im 18. Jahrhundert auf. Es sind Öllampen mit einem gläsernen Vorratsbehälter über den ein Zinnband mit Zeitmarkierungen von IX (21 Uhr) bis VII (7 Uhr) gezogen ist. Zündet man die Öluhr um 9 Uhr abends an, dann kann man an dem während des Betriebs erreichten Niveau des Ölspiegels die Uhrzeit ablesen. Bis zur Erfindung der Schwefelstreichhölzer um 1830 und der dadurch gegebenen Möglichkeit, das Licht bequem anzuzünden, war man in Städten auf den Stundenausruf des Nachtwächters angewiesen, es sei denn man konnte sich eine teure Repetieruhr leisten. Öluhren stießen zunächst auf großes Interesse, dann musste man jedoch feststellen, dass die Zuverlässigkeit der Zeitangabe eher unbefriedigend ist. Die unterschiedliche Konsistenz der Brennöle und die verschiedenen Qualitäten in den verwendeten Dochten machten eine Justierung unmöglich.
Text von Ursula Blanchebarbe
de