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Siegerlandmuseum Wohnkultur des 19. Jahrhunderts [E 279]
Neogotischer Flaschenhalter (Verein der Freunde und Förderer des Siegerlandmuseums e.V. CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Verein der Freunde und Förderer des Siegerlandmuseums e.V. (CC BY-NC-SA)
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Neogotischer Flaschenhalter

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Beschreibung

Neogotischer Flaschenhalter aus Gusseisen mit neogotischen Fensterformen aus dem 1. Drittel des 19. Jahrhunderts. Leider ist die Kristallflasche nicht mehr erhalten.

Die Erfindung Wilhelm August Stilarskys 1813/14 in der Berliner Eisengießerei ermöglicht es mit zerlegbaren Zinn- oder Bronzemodellen den Guss rundplastischer Gegenstände herzustellen, ohne dass die Form zerstört wird. Ab jetzt kann jedes plastische Kunstwerk theoretisch beliebig oft und in Eisen ungewöhnlich preiswert gegossen werden. Im Brücken- und Hallenbau wird diese Gusstechnik stilprägend durch ihr luftiges, offenes Glieder- und Nietenwerk mit der typischen optischen Schwerelosigkeit.>br>Als Eisenfeinguss findet der Eisenguss auf dem Gebiet der Kleinkunst Verbreitung, zum einen als durchbrochen gegossener Wandschmuck mit figürlichen Szenen z.B. aus dem bürgerlichen- und waidmännischen Milieu. Zum anderen werden in den berühmten Kunstgießereien dieser Zeit Berlin, Gleiwitz und Sayn Medaillen und antike Gemmen nachgegossen. Da diese filigran durchbrochenen Teile in der Schmuckindustrie großen Anklang finden, beschließt man auch das Gliederwerk in Eisen zu gießen.Preußischer Eisenschmuck wurde zu einer Weltmode. Gürtel oder in vollständigen Sätzen d.h. zu je einer Halskette mit Anhänger gehörte eine Brosche, ein Paar Ohrringe und Armbänder wird es zum eleganten Damenschmuck und ersetzt zum großen Teil den bisher üblichen Goldschmuck ("Gold gab ich für Eisen" Prinzessin Marianne von Preußen 1813).Der Juwelier Johann Conrad Geiss aus Offenbach, der sich in Berlin niederlässt und sich Inhaber einer Gießerei nennt, ist gemeinsam mit dem Wiener Bilderhauer Leonhard Posch federführend auf diesem Gebiet. Beschreiben lässt sich dieser Schmuck in antikem und gotischem Geschmack so: Wein- und Akanthusblätter, gotische Spitzbögen, Arabesken und passige Rosen bilden die Kettenglieder, verziert mit silhouettierten Reliefbildern und Gemmen auf polierter Stahlplatte.
Text von Susanne Kern-Terheyden

Material/Technik

Gusseisen

Maße

H: 150 mm; Durchm. ca. 70 mm

Literatur

  • Blanchebarbe, Ursula (2012): 75 Meisterwerke im Siegerlandmuseum. Siegen
Siegerlandmuseum

Objekt aus: Siegerlandmuseum

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