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Archäologisches Museum der Universität Münster Vasensammlung [585]
Badende Frauen / Eros (Archäologisches Museum der WWU Münster CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Archäologisches Museum der WWU Münster / Robert Dylka (CC BY-NC-SA)
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Badende Frauen / Eros

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Beschreibung

Dieses Gefäß ist eine tönerne Büchse (Pyxis) mit Deckel, die zur Aufbewahrung von Schmuck oder Kosmetika dient.
Die Form des Gefäßes dürfte auf hölzerne Vorbilder zurückgehen, wovon u. a. der wie gedrechselt erscheinende Griff des Deckels zeugt. Die Deckel-Oberseite ist ebenso wie die Seitenbereiche unterhalb der Henkel mit einem Pflanzendekor versehen.
Das Bauchbild zeigt auf der Vorderseite zwei Frauen während des Bades: Die unbekleidete Frau zur Linken, die dem Betrachter ihren Rücken zuwendet, hält ein großes tuchförmiges Gewand, welches sie gerade an- oder ablegt. Die Frau rechts im Bild kauert auf einer schmalen Erhebung, während sie die nassen Strähnen ihres Haares mit den Händen auswringt. Ihre Darstellung lehnt sich an die berühmte Statue der badenden Aphrodite des griechischen Bildhauers Doidalses an (Siehe: Objekt Nr. 6). Oberhalb ihres Kopfes ist ihr Gewand zu sehen, welches als an der Rückwand eines Raumes abgelegt zu verstehen ist. Sowohl das Gewand als auch die rahmenden Stege, die vermutlich Säulen darstellen sollen, vermitteln optisch, dass sich die Szene innerhalb eines Gebäudes abspielt.
Auf der Rückseite ist ein geflügelter Eros zu sehen, der seinen rechten Fuß auf ein Postament gesetzt hat.
Die Verbindung zwischen den beiden Bauchbildern - Bad und Eros - verweist auf auf das rituelle Hochzeitsbad, welches die griechische Braut am Vorabend der Vermählung vollzieht. Das Hochzeitsbad ist als Brauch insbesondere in Athen, aber auch in anderen griechischen Landschaften verbreitet.
Demzufolge ist die Büchse wahrscheinlich als Behälter für Hochzeitsgeschenke zu verstehen oder stellt eine Grabbeigabe dar, die einer unverheiratet verstorbenen Frau mitgegeben wird, damit diese die Hochzeit im Jenseits vollziehen kann.

Material/Technik

Ton; sizilisch rotfiguriger Stil

Maße

H: 25, 3 cm

Literatur

  • A. D. Trendall (1970): The red-figured Vases of Lucania, Campania and Sicily / Supplementum 1. Oxford
  • Korzus, Bernard (Hrsg.) (1984): Griechische Vasen aus westfälischen Sammlungen. Münster
Archäologisches Museum der Universität Münster

Objekt aus: Archäologisches Museum der Universität Münster

Das Archäologische Museum der Universität Münster - bestehend seit 1884 - bietet mit seiner umfangreichen Sammlung für alle Interessierten spannende...

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