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Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Stadt Dortmund Galerie des 19. Jahrhunderts [C 4730]
Stilleben mit Sittich (Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Stadt Dortmund CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Stadt Dortmund (CC BY-NC-SA)
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Gemälde: Stillleben mit Sittich

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Beschreibung

In bester niederländischer Tradition von Stilleben- und Trompe- l’oeil-Malerei präsentiert der Künstler auf einem Marmorsims einen bunten Sittich, blühende Chrysanthemen, saftige Weintrauben und einen reich verzierten Krug. Das Motiv ist ganz aus dem Spiel der verschiedenen weichen oder harten, matten oder glänzenden Oberflächenstrukturen und den satten, erdigen Farbvaleurs gestaltet, die einzig durch den farbenfrohen Sittich aufgelockert werden.
Obwohl Mitte des 19. Jahrhunderts gemalt, klingen hier noch bildnerische Momente traditioneller niederländischer Prunk- und Vanitasstilleben des 17. und 18. Jahrhunderts nach. So verweisen das welkende Weinlaub, die spät im Jahr blühende Chrysantheme und die motivisch wie farblich herbstliche Stimmung des Bildes auf die Vergänglichkeit. Von einem gewissen Reichtum zeugen der kostbare Krug, der damals seltene, exotische Vogel und die Wahl von Chrysanthemen, einer aus Asien stammenden, dort als Herrscheremblem weit verbreiteten, im 17. Jahrhunderts erstmals nach Europa importierten und hier erst wenige Jahre vor Entstehung dieses Bildes erfolgreich gezüchteten Blume.
Die Stillebenmalerei erfuhr zwar in den Niederlanden seit dem 17. Jahrhundert eine hohe Wertschätzung, doch in der an europäischen Kunstakademien vermittelten Hierarchie der Gattungen wurde sie bis weit ins 19. Jahrhundert gering geachtet. Erst die Nachfrage aus dem Kreis neuer, wohlhabender und bildungsbeflissener Gesellschaftsschichten nach Kunstwerken, die in Format und Inhalt der eigenen, bürgerlichen Selbstvergewisserung und -darstellung dienten, ließ das Stilleben - wie auch die Genre- und Interieurmalerei - aus dem Schatten des Historienbildes heraustreten und als eigenwertige Bildgattung weite Verbreitung finden. Zu den Malern, die diesen neuen Kunstmarkt bedienten, gehörte auch der in Wien tätige, österreichische Maler Josef Schuster, der sich Zeit seines Lebens in immer neuen Variationen speziell dem Blumenstilleben widmete.
S.B.

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

H: 31,5 cm, B: 35 cm

Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Stadt Dortmund

Objekt aus: Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Stadt Dortmund

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