Fragmente; transparentes graugrünstichiges Glas, sehr viele kleine Blasen; Boden hochgestochen, gekerbter Standring, zylindrische
Gefäßform, Rand ausgestellt; in Abständen gekerbte Glasfäden horizontal aufgelegt.
Aufgelegte Fäden waren im 16. und 17. Jahrhundert ein häufig anzutreffendes Glasdekor. Für die Herstellung der Auflagen wurden lange heiße Glasfäden bandwurmartig um den gesamten Becher gewunden. Damit erhöhte sich die Griffigkeit des kostbaren Glases, das bei Benutzung nicht so schnell aus den Händen gleiten konnte. Eine laufende Einkerbung des Fadens steigerte diese Griffigkeit noch.
Jeweils ein Faden, in gleichmäßigen Abständen um einen Becher gelegt, diente auch zur Abmessung des flüssigen Inhaltes. Ein solches Passglas konnte aus mehreren Fragmenten rekonstruiert werden. Es zeigt, in welchen Größen Becher mitunter hergestellt wurden.
de