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Stadtmuseum Hagen [Hagener Stücke]. 111 Objekte aus dem Stadtmuseum [2017/18]
Gemälde: Das Lennetal bei Limburg (Stadtmuseum Hagen RR-R)
Herkunft/Rechte: Stadtmuseum Hagen / Heike Wippermann (RR-R)
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Gemälde: Das Lennetal bei Limburg

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Beschreibung

Seit der Veröffentlichung des bekannten Werks „Das malerische und romantische Westphalen“ von Ferdinand Freiligrath und Levin Schücking 1842 gilt (Hohen)Limburg als das „Westfälische Heidelberg“ und die Landschaft an der unteren Lenne als das „Paradies Westfalens“. Bereits 1802 hatte Justus Gruner in seiner Reisebeschreibung „Wallfahrt zur Hoffnung und Ruhe“ den Ort gerühmt. Auch andere zeitgenössische Autoren hoben die malerische Landschaft an der unteren Lenne hervor.
Mit dem durch das Tal rauschenden Fluss, der Lennebrücke und dem über dem Tal thronenden, geschichtsträchtigen Schloss war die Gegend bei Limburg ein klassisches Motiv der Romantik. Die literarischen Schilderungen finden eine bildhafte Ergänzung in einer Serie von aufwendig kolorierten Ansichten aus dem Bergischen Land und der Grafschaft Mark. Sie wurden in der Malschule von Johann Heinrich Bleuler (*1758, †1823) im schweizerischen Feuerthalen bei Schaffhausen angefertigt.
Aus dieser Werkstatt stammen gleich zwei Ansichten von Limburg, gezeichnet aus nördlicher und südlicher Himmelsrichtung (2017/49). Die beiden Gouachen lassen sich nicht genau datieren. Im Juli 1811 wurde der Bergfried des Schlosses durch Blitzschlag zerstört. Auf den Ansichten ist er noch in der ursprünglichen Gestalt und Höhe zu sehen. Die wohl im Frühjahr bzw. Sommer erstellten Vorlagen für die seriell reproduzierten Gouachen dürften daher zwischen 1805 und 1811 entstanden sein.
Auf der aus nördlicher Richtung ins Tal blickenden, hier abgebildeten Ansicht befindet sich rechts von der Brücke das Gasthaus Bentheimer Hof, am linken Bildrand ist ein Gebäude des adeligen Damenstifts in Elsey abgebildet. Limburg liegt hinter Bäumen versteckt, nur der Turm der reformierten Kirche ragt hervor. Aus dieser Perspektive existiert eine weitere Variante. Sie enthält im Vordergrund statt Reiter und Fußgänger die Darstellung eines Paares beim Spaziergang.
Die zweite Ansicht von Limburg im Bestand des Stadtmuseums zeigt den Blick aus südlicher Richtung ins Tal und auf die Brücke. Auf beiden Gouachen ist das Gebirge stark erhöht dargestellt.

Ralf Blank

Material/Technik

Gouache / gemalt

Maße

B 48,5 cm; H 32,5 cm (Blatt)

Literatur

  • Blank, Ralf; Freiesleben, Dietmar (Hrsg.) (2017): [Hagener Stücke]. 111 Objekte aus dem Stadtmuseum. Essen, S. 68f
  • Detlefs, Gerd (2017): Das „Paradies Westfalens“ – ein Erinnerungsort?; in: Der Märker 66 (2017). o.O., S. 72-87
  • Detlefs, Gerd; Kloosterhuis, Jürgen (Bearb.) (2009): Auf kritischer Wallfahrt zwischen Rhein und Weser. Justus Gruners Schriften in den Umbruchsjahren 1801-1803. Köln, Weimar, Wien
  • Luckardt, Jochen; Püttmann, Kristin (Bearb.) (1987): Westfalia Picta, Bd. 2: Ennepe-Ruhr-Kreis, Märkischer Kreis, Stadt Hagen. Bielefeld
  • Schmitt, Michael; Schuchert, Patrick (2005): Westfalia Picta, Bd. 9: Westfälisches Ruhrgebiet. Stadt Bochum, Stadt Bottrop, Stadt Dortmund, Stadt Gelsenkirchen, Stadt Herne, Kreis Recklinghausen. Münster
  • Schwager, Johann Moritz (1804): Bemerkungen auf einer Reise durch Westphalen bis an und über den Rhein. Leipzig, Elberfeld
  • Schücking, Levin; Freilingrath, Ferdinand (1841): Das malerische und romantische Westfalen. Barmen
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Stadtmuseum Hagen

Objekt aus: Stadtmuseum Hagen

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