museum-digitalwestfalen
STRG + Y
de
Stadtmuseum Hagen [Hagener Stücke]. 111 Objekte aus dem Stadtmuseum [2017/21]
Zeichnung: Hagen an der Volme (Stadtmuseum Hagen RR-R)
Herkunft/Rechte: Stadtmuseum Hagen / Heike Wippermann (RR-R)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Zeichnung: Hagen an der Volme

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Die kolorierte Federzeichnung wurde nachträglich durch Schwärzung der Ränder des Blattes in ein ovales Bildformat gebracht. Die Perspektive der Gebäude und vor allem auch der Landschaft wird auf der künstlerisch wenig hochwertigen, etwas schematisch wirkenden Ansicht ungenau, überzogen und verschoben wiedergegeben. Insgesamt lässt sich die bauliche Situation jedoch nachvollziehen, sodass die wichtigsten Gebäude identifiziert werden können.
In der Bildmitte der Ansicht ist die evangelisch-lutherische Johanniskirche mit dem 1748/50 errichteten Langhaus zu sehen. Rechts davor befindet sich das mit einem Glockenreiter besetzte Dach der im damaligen Volksmund als „Kaffeemühle“ bezeichneten reformierten Kirche. Links vom Langhaus der Johanniskirche ist ein weiterer turmartiger Dachreiter zu erkennen. Er gehört wahrscheinlich zum 1752 errichteten Gebäude der städtischen Lateinschule; sie wurde 1799 an gleicher Stelle durch den Neubau der Handlungs- und Gewerbeschule ersetzt. Ein Stück weiter ragt der Turm der katholischen Kirche empor. Die Gebäude der 1741 von Christian Moll gegründeten Tuchfabrik bilden den unteren Abschluss des Bildes. Im Vordergrund der Ansicht fallen knorrige Bäume und die Szene einer ihr Kind stillenden Mutter mit zwei Schafen auf. Vermutlich handelt es sich um eine Allegorie auf die Göttin Natura, wie sie in der künstlerischen Ikonographie des 18. Jahrhunderts verbreitet war.
Die noch wenig ausgeprägte Bebauung sowie die Ausführung und Gestaltung der Federzeichnung sprechen für eine Datierung in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts, vermutlich um 1770. Wenn dieser Datierungsansatz zutrifft, handelt es sich um die früheste bislang bekannte künstlerische Ansicht der Stadt Hagen. Zusammen mit einer weiteren Ansicht aus nordöstlicher Perspektive wurde sie in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts durch das Stadtarchiv Hagen im Kunsthandel in den Niederlanden erworben. Zu diesem Ankauf gehörten auch zwei in die Zeit um 1800 zu datierende kolorierte Federzeichnungen.

Ralf Blank

Material/Technik

Papier / gezeichnet

Maße

B 44,5 cm; H 31,5 cm (Bild)

Literatur

  • Blank, Ralf (1996): Landschaftsmalerei und Industrieromantik. Historische Ansichten von Stadt und Land; in: Beate Hobein (Hrsg.): Hagen - Ein Bild von (m)einer Stadt. Hagen, S. 28-39
  • Blank, Ralf; Freiesleben, Dietmar (Hrsg.) (2017): [Hagener Stücke]. 111 Objekte aus dem Stadtmuseum. Essen, S. 74f
  • Blank, Ralf; Marra, Stephanie; Sollbach, Gerhard (2008): Hagen. Geschichte der Großstadt und ihrer Region. Essen
  • Detlefs, Gerd (2017): Das „Paradies Westfalens“ – ein Erinnerungsort?; in: Der Märker 66 (2017). o.O., S. 72-87
  • Luckardt, Jochen; Püttmann, Kristin (Bearb.) (1987): Westfalia Picta, Bd. 2: Ennepe-Ruhr-Kreis, Märkischer Kreis, Stadt Hagen. Bielefeld
Karte
Stadtmuseum Hagen

Objekt aus: Stadtmuseum Hagen

Das Stadtmuseum Hagen ist seit November 2015 geschlossen. Die Wiedereröffnung wird im April 2021 anlässlich des 275-jährigen Stadtjubiläums erfolgen....

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.