museum-digitalwestfalen
STRG + Y
de
Stadtmuseum Hagen [Hagener Stücke]. 111 Objekte aus dem Stadtmuseum Porzellansammlung Laufenberg-Wittmann [2017/25]
Kaffeekanne aus dem Service mit kostümiertem Federvieh (Stadtmuseum Hagen RR-R)
Herkunft/Rechte: Stadtmuseum Hagen / Heike Wippermann (RR-R)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Kanne aus dem Service mit kostümiertem Federvieh

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Die Deckelkanne für Milch bzw. Schokolade zeigt auf der Wandung zwei in kräftigen Farben ausgemalte Szenen. Sie wurden von dem seit 1767 in der Porzellanmanufaktur Fürstenberg als Tier- und Federviehmaler tätigen Carl Gottlob Albert (†1772) geschaffen. Die Wandung zeigt folgendes:
a) Fuchs mit Puter, Hühner und Enten: Der auf einem Holztisch sitzende Fuchs ist gekleidet in einen violetten Rock mit Hut und Umhang. Das Huhn links trägt eine weiße Haube und einen aufgespannten violetten Schirm, der Puter eine weiße Perücke mit Beutelhaarfrisur.
b) Zwei Enten und ein Storch als wandernde Kaufleute. Eine Ente mit einer violetten Mütze trägt eine Rückengestell mit Eiern und einen Korb, die zweite Ente mit roter Mütze einen Rückenkorb mit einem Jungvogel. Der Storch mit einem schwarzen, rot gefederten Hut transportiert eine verschlossene Holzlade und hält einen Stock.
Die Porzellanmanufaktur wurde 1747 im Auftrag des Herzogs Carl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel auf Schloss Fürstenberg gegründet. Das aus noch 24 Teilen bestehende Service mit kostümiertem Federvieh zählt zu den bedeutenden Porzellanen des 18. Jahrhunderts. Der Auftraggeber des hochwertigen Services ist nicht bekannt. Er dürfte aber im Großbürgertum oder Adel zu finden sein. Aus anderen Museen sind nur wenige Porzellane mit einer von C. G. Albert ausgeführten Bemalung als kostümiertes Federvieh bekannt. Im Victoria & Albert Museum in London wird z. B. eine Teekanne (Inv.-Nr. 367&A-1902) verwahrt. Allerdings stammt sie von einem anderen Service, da die Form unterschiedlich ist. Im Bestand des Museums Schloss Fürstenberg ist eine Tasse mit Untertasse vorhanden, die zum Hagener Service passen könnte.
Das Service vom kostümierten Federvieh gehört zur Sammlung von Laufenberg-Wittmann. Die Familie von Laufenberg-Wittmann war bis 1960 im Besitz des Gußstahlwerks Wittmann AG in Haspe. Sie bewohnte die 1885 im eklektizistischen Stil erbaute Villa in der Hagener Bergstraße. Peter von Laufenberg (*1865, †1936) begründete eine Sammlung von Möbeln, Gemälden, Tafelsilber und Porzellan. Seine Adoptivtochter Adele von Laufenberg-Wittmann (*1880, †1960) baute die Kollektion weiter aus. Die geräumige Villa war mit Antiquitäten regelrecht gefüllt. Allein die Porzellansammlung umfasste mehr als 200 Einzelstücke aus den wichtigsten Manufakturen des 18. und frühen 19. Jahrhunderts.
Teile der Sammlung wurden bereits 1935 in einer Porzellan-Ausstellung im Städtischen Museum Hagen gezeigt. 1965 überließ die nach dem Tod von Adele v. Laufenberg-Wittmann zur Vermögensverwaltung eingerichtete Stiftung die Porzellansammlung der Stadt Hagen als Schenkung. Die Sammlung wurde durch weitere Erwerbungen um Silber und Möbel aus der Einrichtung der Villa ergänzt.

Ralf Blank

Material/Technik

Porzellan / gedreht & gebrannt & bemalt & glasiert

Maße

H 13,2 cm; D 8,6 cm

Literatur

  • Blank, Ralf; Freiesleben, Dietmar (Hrsg.) (2017): [Hagener Stücke]. 111 Objekte aus dem Stadtmuseum. Essen, S. 82f
  • Ducret, Siegfried (1965): Fürstenberger Porzellan. Braunschweig
  • Funk, Anna Christa (1967): Porzellan: Sammlung v. Laufenberg-Wittmann. Hagen
  • Möller, Karin Annette; Wolff Metternich, Beatrix von; Krueger, Thomas; Berswordt-Wallrabe, Kornelia (2002): Porzellan aus Fürstenberg. Bestandskatalog. Schwerin
Stadtmuseum Hagen

Objekt aus: Stadtmuseum Hagen

Das Stadtmuseum Hagen ist seit November 2015 geschlossen. Die Wiedereröffnung wird im April 2021 anlässlich des 275-jährigen Stadtjubiläums erfolgen....

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.