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Stadtmuseum Hagen [Hagener Stücke]. 111 Objekte aus dem Stadtmuseum [2017/35]
Grenzstein der Herren von Syberg (Stadtmuseum Hagen RR-R)
Herkunft/Rechte: Stadtmuseum Hagen / Heike Wippermann (RR-R)
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Grenzstein der Herren von Syberg

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Beschreibung

Der Adelssitz Haus Busch an der Lenne bei Hagen-Boele wurde im 14. Jahrhundert erstmalig urkundlich erwähnt. Er befand sich damals im Besitz der Herren von Syberg. Die ursprünglich befestigte Anlage lag in einem zugehörigen, durch Grenzsteine markierten Gebiet. Auf dem Grenzstein sind das Wappen der Herren von Syberg, ein fünfspeichiges Rad, und die InschriftHaus Busch“ zu sehen.
Die Herren von Syberg gehörten dem ritterbürtigen Uradel der Grafschaft Mark an. Ihren Ursprung hatte die niederadelige Familie wahrscheinlich auf der im Verlauf des 12. Jahrhunderts erbauten Syburg. 1288 wurde die im Ruhrtal gelegene Höhenburg durch Graf Eberhard II. von der Mark erobert und besetzt. Die bisherigen Dienstleute der Kölner Erzbischöfe ließen sich an der Lenne in Sichtweite der Syburg nieder. Zu dieser Zeit traten sie als Ministeriale zu den Grafen von der Mark über. Der mittelalterliche Adelssitz Haus Busch bestand zunächst wahrscheinlich aus einem steinernen Wohnturm mit angeschlossenem Versorgungshof. Das heute noch vorhandene Herrenhaus wurde 1700 unter Erweiterung des mittelalterlichen Wohnturms errichtet. Im 18. und 19. Jahrhundert erfolgten weitere Um- und Ausbauten.
1253 wird mit Wilhelm von Syberg ein erster Namensträger, 1286 Hermann von Syberg, drei Jahre darauf mit Diedrich ein weiterer Vertreter der Familie urkundlich erwähnt. Der 1329 bis 1347 mehrfach genannte Diederich von Syborch findet sich 1335 im Gefolge des Grafen Dietrich von Limburg. Später trat er in den Dienst des Grafen Reinald von Geldern. 1358 folgt Hermann von Syberg, er wird in einer Urkunde von 1369 als „Hermann van Siborch, dey tom Bussche wonet“ bezeichnet. Die Familie breitete sich von ihrem Stammsitz bei Boele in Südwestfalen, im Rheinland und im Münsterland aus. Über den Deutschritterorden gelangten Angehörige bis nach Livland. Die Herren von Syberg zum Busch zählten in der Frühen Neuzeit zur gesellschaftlichen Elite in der Grafschaft Mark. Ihre Vertreter waren als Amtsträger in der märkisch-klevischen und brandenburg-preußischen Landesverwaltung tätig. Im frühen 17. Jahrhundert finden wir sie als Räte und Gesandte auch an den Höfen der Herzöge von Jülich-Kleve-Berg und der Herzöge von Pfalz Neuburg.
Nach dem Tod von Friedrich Heinrich Karl von Syberg 1827 fiel der Adelssitz Haus Busch durch Heirat an die Freiherren von Vincke. In der nahe gelegenen Familiengruft haben ihre bekanntesten Vertreter, der westfälische Oberpräsident Ludwig und sein Sohn, der Politiker Georg von Vincke, ihre letzte Ruhe gefunden.

Ralf Blank

Material/Technik

Ruhrsandstein / bearbeitet

Maße

H 73 cm; B 25 cm; T 12 cm

Literatur

  • Blank, Ralf; Freiesleben, Dietmar (Hrsg.) (2017): [Hagener Stücke]. 111 Objekte aus dem Stadtmuseum. Essen, S. 102f
  • Sollbach, Gerhard E. (2013): Artikel „Haus Busch“; in: Ralf Blank (Hrsg.): 101 historische Schätze in und um Hagen. Essen, S. 123-125
  • Tessen-Wensierski, Guala von (1961): Beiträge zur Geschichte der Ritter, späteren Freiherren von Syberg; in: Der Märker 10 (1961). o.O., S. 340-347
  • Timm, Willy; Böhme, Herbert (1974): Haus Busch, Hagen, 1369 - 1974. Zur Geschichte eines märkischen Adelssitzes. Hagen
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Stadtmuseum Hagen

Objekt aus: Stadtmuseum Hagen

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