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Stadtmuseum Hagen [Hagener Stücke]. 111 Objekte aus dem Stadtmuseum [2017/57]
Ringkragen des Garde-Kriegervereins Hagen (Stadtmuseum Hagen RR-R)
Herkunft/Rechte: Stadtmuseum Hagen / Heike Wippermann (RR-R)
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Ringkragen des Garde-Kriegervereins Hagen

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Beschreibung

Der Ringkragen wurde vom Fahnenträger des Garde-Kriegervereins Hagen getragen. Es handelt sich um eine industrielle Fertigung, wie sie bis Anfang des 20. Jahrhunderts verbreitet war. In der Mitte des Bleches ist ein Gardestern des preußischen Schwarzen-Adler-Ordens mit Umschrift „Suum Cuique“ angebracht. Um 1900 gab es in Hagen, Haspe und Hohenlimburg eine große Anzahl von Krieger- und Veteranenvereinen. Der Stadt- und Landkreis Hagen verzeichnete 30, die Stadt Hohenlimburg neun und Haspe sechs Kriegervereine. Sie waren streng nationalistisch und monarchistisch ausgerichtet. Vor und während des Ersten Weltkriegs beteiligten sie sich an der vormilitärischen Erziehung von Jugendlichen.
Der Garde-Kriegerverein Hagen wurde 1874 gegründet. 1886 erfolgte die Umbenennung in Krieger- und Landwehrverein Hagen. 1911 hatte der Verein 580 Mitglieder, überwiegend Vertreter des Bürgertums und Reserve-Offiziere, der Anteil von Arbeitern lag bei 13 Prozent. 1934 wurde der Verein aufgelöst und ging in den gleichgeschalteten Stadtkriegerbund über. Die Fahne von 1876 und der Ringkragen gelangten in das „Haus der Heimat“. Beide Objekte sind im Bestand des Stadtmuseums erhalten geblieben.
Die erste Fahnenweihe eines Hagener Kriegervereins fand im Mai 1824 statt. Gegründet wurde er von Teilnehmern der Befreiungskriege 1813/15. Seine Aufgabe war die Unterstützung der Veteranen sowie ihrer Familien nach dem Ableben des Mitglieds. Im August 1851 bildete sich ein „Verein der jungen Krieger“. Er bestand aus Angehörigen der Landwehr, die 1849 an der Niederschlagung der revolutionären Aufstände in der Pfalz und in Baden teilgenommen hatten. Der Verein sollte die Veteranen „bei Absterben ihrer Frauen“ finanziell unterstützen und für eine würdige Beerdigung sorgen. 1899 stellten die Reichsbehörden fest, dass der Hagener Kriegerverein der älteste Kriegerverein im Reich war.

Ralf Blank

Quellen: StadtA Hagen, Best. Hagen 1, Nr. 3007, 3015, 3028; Hagener Zeitung v. 20.2. u. 4.6.1934.

Material/Technik

Tombak / versilbert & graviert & gepresst

Maße

H 10 cm; B 16,5 cm

Literatur

  • Blank, Ralf; Freiesleben, Dietmar (Hrsg.) (2017): [Hagener Stücke]. 111 Objekte aus dem Stadtmuseum. Essen, S. 146f
  • Rohkrämer, Thomas (1990): Der Militarismus der "kleinen Leute". Die Kriegervereine im Deutschen Kaiserreich 1871-1914. München
Karte
Stadtmuseum Hagen

Objekt aus: Stadtmuseum Hagen

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