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Stadtmuseum Hagen [Hagener Stücke]. 111 Objekte aus dem Stadtmuseum [2017/67]
Registrierkasse aus der Bäckerei Falkenroth (Stadtmuseum Hagen RR-R)
Herkunft/Rechte: Stadtmuseum Hagen / Heike Wippermann (RR-R)
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Registrierkasse aus der Bäckerei Falkenroth

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Beschreibung

Die Registrierkasse Model 172 der Firma National stammt aus der Hagener Bäckerei Falkenroth, die in der Friedensstraße 101 in Altenhagen ansässig war. Dort tat sie noch bis in zum Anfang der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts ihre Dienste. Hergestellt wurde sie nach Ausweis der Seriennummer im Jahr 1903 und ist reich mit Ornamenten verziert, die Anklänge an den Jugendstil aufweisen. Sie erfüllte damit nicht nur einen praktischen Zweck, sondern war gleichzeitig ein Schmuckstück des Geschäftes. Ein Aufkleber an der Unterseite der Geldschublade weist darauf hin, dass die Kasse im April 1941 generalüberholt und dann wieder gebraucht verkauft wurde. Ein entsprechender Vermerk findet sich auch auf dem Messingschild mit der Seriennummer. Auffällig ist, dass die Kasse über keine Vorrichtung zum Ausdruck von Bons verfügt. Sie diente somit lediglich zur Abwicklung des Kaufes und Aufbewahrung des Geldes.
Additionen kann die Kasse nicht ausführen. Vielmehr notierte der Kaufmann die einzelnen Preise der Waren auf einem Block und rechnete den Gesamtbetrag aus. Diesen gab er dann über die vier Schieberegler in die Kasse ein, was dem Kunden im Sichtfenster neben einem auffälligen Pfeil angezeigt wurde. Durch Drehen der Kurbel öffnete sich die Geldschublade mit einem typischen Klingelzeichen. Der Betrag konnte vereinnahmt und das Wechselgeld herausgegeben werden.
Die Erfindung der Registrierkasse datiert in das Jahr 1879 und wird dem Amerikaner James Ritty zugeschrieben. Um Diebstähle seiner Angestellten zu verhindern, entwickelte er die Registrierkasse mit einer Geldschublade, die beim Öffnen das typische Klingelgeräusch ertönen ließ. Er meldete seine Erfindung zum Patent an und gründete eine Firma, aus der die National Cash Register Company (heute NCR Corporation) hervorging. 1896 wurde eine Vertriebsgesellschaft in Berlin gegründet, die Nationale Registrierkassen GmbH. Die Kassen wurden weiterhin in den USA produziert und nach Deutschland exportiert. Schon bald gab es hier zahlreiche Niederlassungen, eine davon auch in Hagen. Sie befand sich in der Nordstraße 32. Die Straße existiert heute nicht mehr, von der Lage entspricht sie in etwa dem Grafvon-Galen-Ring.

Dietmar Freiesleben

Quellen: Adressbücher der Stadt Hagen, StadtA Hagen.

Material/Technik

Metall & Holz / bronziert

Maße

H 49 cm; B 47 cm; T 39,5 cm

Literatur

  • Blank, Ralf; Freiesleben, Dietmar (Hrsg.) (2017): [Hagener Stücke]. 111 Objekte aus dem Stadtmuseum. Essen, S. 166f
  • Crandall, Richard L.; Robins, Sam (1997): The Incorruptible Cashier, Vol. 1 (The Formation of an Industry, 1876-1890) und 2 (The Brass Era, 1888-1915). New York
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Stadtmuseum Hagen

Objekt aus: Stadtmuseum Hagen

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