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Stadtmuseum Hagen [Hagener Stücke]. 111 Objekte aus dem Stadtmuseum [2017/73]
Mosaik des Politikers Eugen Richter (Stadtmuseum Hagen RR-R)
Herkunft/Rechte: Stadtmuseum Hagen / Heike Wippermann (RR-R)
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Mosaik des Politikers Eugen Richter

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Beschreibung

Die wahlberechtigten Einwohner in Hagen unterstützten bei den Reichstagswahlen ab 1871 bis 1912 überwiegend eine national eingestellte, linksliberale Politik. Sie wurde von der Deutschen Fortschrittspartei (1884: Deutschfreisinnige Partei, 1893: Freisinnige Volkspartei) betrieben. Ihr Abgeordneter Eugen Richter (*1838, †1906) vertrat von 1874 bis 1906 den Wahlkreis Hagen-Schwelm im Reichstag.
Der Jurist Richter war einer der ersten Berufspolitiker und zählte zu den hervorragendsten Rednern im Preußischen Abgeordnetenhaus und im Reichstag. Zu seinen politischen Gegnern gehörten der Sozialdemokrat August Bebel und der Reichskanzler Otto von Bismarck. Mit letzterem führte er regelrechte Wortgefechte. Er wandte sich vor allem gegen Rechtsbeugung, Zollpolitik, Obrigkeitsstaat, Kolonialismus, Militarismus und Antisemitismus. Nicht nur als Politiker, sondern auch als Journalist und Publizist erwarb sich Richter einen Ruf.
In seinem Wahlkreis Hagen-Schwelm erfreute sich Richter großer Beliebtheit. Zu seinen Ehren wurde 1911 über dem Stadtteil Wehringhausen ein Gedenkturm errichtet. Mit dem Bismarck-Turm von 1901 und dem 1910 eingeweihten Kaiser-Friedrich-Turm zur Erinnerung an den 1888 nach 99-tägiger Regentschaft früh verstorbenen Friedrich III. prägt der Eugen-Richter-Turm heute die landschaftliche Silhouette der „Drei-Türme-StadtHagen.
Nach rückseitiger Inschrift wurde das 1882 angefertigte Mosaik in Richters Todesjahr von Rudolph Peters sowie dem Berliner Schlossermeister und Fabrikanten Julius Stahl gestiftet. Vermutlich gelangte es in den Besitz des Denkmal-Komitees zur Errichtung des Gedenkturms in Hagen. Von 1911 bis in die fünfziger Jahre befand es sich im Eingang des Turms. Seit 1955 ist dem Eugen-Richter-Turm die Volkssternwarte Hagen benachbart. Nach Eugen Richter ist im Hagener Stadtteil Wehringhausen auch eine Straße benannt.

Ralf Blank

Material/Technik

Fayence & Glas & Holz / glasiert

Maße

D 70 cm; Stärke 8,5 cm (Rahmen)

Literatur

  • Blank, Ralf; Freiesleben, Dietmar (Hrsg.) (2017): [Hagener Stücke]. 111 Objekte aus dem Stadtmuseum. Essen, S. 178f
  • Denkmalkomitee (Hrsg.) (1911): Der Eugen Richter-Turm in Hagen i. W. Ein Blatt der Erinnerung an den 22. Oktober 1911. Berlin
  • Lorenz, Ina Susanne (1981): Eugen Richter. Der entscheidende Liberalismus in wilhelminischer Zeit 1871-1906. Husum
  • Stadtarchiv Hagen (Hrsg.) (1966): Eugen Richter und der Wahlkreis Hagen-Schwelm. Zum 60. Todestag des bedeutenden Parlamentariers am 10. März 1966. Hagen
Karte
Hergestellt Hergestellt
1882
Wurde genutzt Wurde genutzt
1906
Wurde genutzt Wurde genutzt
1911
Eugen-Richter-Turm (Hagen)
1881 1952
Stadtmuseum Hagen

Objekt aus: Stadtmuseum Hagen

Das Stadtmuseum Hagen ist seit November 2015 geschlossen. Die Wiedereröffnung wird im April 2021 anlässlich des 275-jährigen Stadtjubiläums erfolgen....

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