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Stadtmuseum Hagen [Hagener Stücke]. 111 Objekte aus dem Stadtmuseum [2017/106]
Dampfmaschine (Stadtmuseum Hagen RR-R)
Herkunft/Rechte: Stadtmuseum Hagen / Heike Wippermann (RR-R)
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Dampfmaschine

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Beschreibung

Die Dampfmaschine markiert den entscheidenden Abschnitt von der vorindustriellen Produktionsweise hin zur industriellen Produktion. Bis zu ihrer Erfindung musste jegliche Kraft durch den Einsatz natürlicher Quellen erbracht werden. Wind, Wasser sowie die Muskelkraft von Mensch und Tier waren seit Urzeiten maßgeblich, wenn es darum ging, Dinge herzustellen oder zu bewegen. Mit dem Siegeszug der Dampfmaschine wurde man unabhängig davon und war nicht länger auf diese nur in beschränktem Ausmaß zur Verfügung stehenden Kraftquellen angewiesen.
Die Erfindung der Dampfmaschine wird oft fälschlicherweise James Watt zugeschrieben. Doch der zeichnet nur für die Verbesserung der bereits 1712 von Thomas Newcomen erfundenen, ersten verwendbaren Dampfmaschine verantwortlich. Gleichwohl waren diese Verbesserungen von entscheidender Bedeutung, steigerten sie doch den Wirkungsgrad der Newcomenschen Dampfmaschine ganz erheblich. Weitere Erfindungen führten zu immer effektiveren Dampfmaschinen, auch weg von den Niederdruckdampfmaschinen bis hin zu mehrzylindrigen Heißdampf-Hochdruck-Dampfmaschinen.
Die Historie der Dampfmaschine des Stadtmuseums ist weitestgehend unbekannt. Fest steht, dass sie nicht in Hagen im Einsatz war. Die eher kleine Maschine wurde eigens für die neu einzurichtende Dauerausstellung im Oktober 2002 angeschafft. Die Suche nach einer historischen Dampfmaschine führte zu diesem Zeitpunkt schließlich zum Erfolg. Für die Darstellung der Stadtgeschichte war dieser Ankauf von besonderer Bedeutung. Schließlich waren in Hagen im 19. Jahrhundert zahlreiche derartige Geräte in den Industriebetrieben im Einsatz.
Der Kessel, in dem der Dampf erzeugt wurde, fehlt. Die näheren Einzelheiten der Dampfmaschine müssen noch genau recherchiert werden. Es gibt Hinweise, dass sie zur Erzeugung von elektrischem Strom eingesetzt wurde. Der Fliehkraftregler scheint zugekauft worden zu sein. Darauf deutet die Prägung „The Pickering Governor. Portland. Conn. U.S.A.“ hin. Er entstammt damit der Pickering Governor Company aus Portland im Bundesstaat Connecticut. Thomas R. Pickering (*1831, †1895) erwarb 1862 auf seinen ein Jahr vorher erfundenen Fliehkraftregler, der die Geschwindigkeit konstant hielt, ein US-Patent und gründete seine Firma.
Eine besondere Art der Nutzung erhielt man, wenn die Dampfmaschine mit einem fahrbaren Untersatz ausgestattetet wurde und sie diesen antrieb. Nichts anderes ist eine Dampflokomotive. Diese Fahrzeuge waren die ersten selbstfahrenden, maschinell angetriebenen Schienenfahrzeuge. Sie eröffneten völlig neue Wege in der Beförderung von Gütern und später auch Personen. Der Hagener Industriepionier Friedrich Harkort (*1793, †1880) erkannte schon früh die Bedeutung des Eisenbahnverkehrs. In seinem richtungsweisenden Artikel „Railroads“, der in der Nummer 26 der westfälischen Zeitschrift „Hermann“ vom 30. März 1825 veröffentlicht wurde, wies er auf die Bedeutung des Eisenbahnverkehrs für die Entwicklung des Wohlstandes eines Landes hin.

Dietmar Freiesleben

Material/Technik

Stahl & Leder

Literatur

  • Blank, Ralf; Freiesleben, Dietmar (Hrsg.) (2017): [Hagener Stücke]. 111 Objekte aus dem Stadtmuseum. Essen, S. 244f
Stadtmuseum Hagen

Objekt aus: Stadtmuseum Hagen

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