museum-digitalwestfalen
STRG + Y
de
LWL-Freilichtmuseum Hagen Objekte aus über 60 Jahren LWL-Freilichtmuseum Hagen [0002-3945]
Guillochiermaschine (LWL-Freilichtmuseum Hagen, CC BY-NC-ND)
Herkunft/Rechte: LWL-Freilichtmuseum Hagen, / Fotoservice Sagurna (CC BY-NC-ND)
1 / 3 Vorheriges<- Nächstes->

Guillochiermaschine

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Die Guillochiermaschine ist auf einem hölzernen Arbeitstisch befestigt. Sie besitzt eine Handkurbel, die über Transmission und Schwungscheibe die Maschine antreibt. Die Maschine übersetzt die Drehbewegung der Handkurbel mit einer sehr aufwändigen Mechanik in verschiedene radiale und achsiale Bewegungen. Diese sind von der genau berechneten Form der großen Messingscheiben abhängig, die in der Mitte der Maschine zu sehen sind, weiterhin können die Bewegungen der Maschine über Stellvorrichtungen beeinflusst werden. Sie diente dazu, verschlungene geometrische Figuren (Guillochen) auf Gegenstände aus Metall aufzubringen. Die Konstrukteure der Firma Lienhard leiteten ihre Konstruktion aus dem Funktionsprinzip der Drechselbänke ab.

Die Maschine stammt aus einem Schweizer Uhrmacherbetrieb. Mit ihrer Hilfe trugen die Uhrmacher komplexe Zierornamente auf Taschenuhrgehäuse auf. Je nach verwendeten Steuerscheiben bzw. Einstellungen erzeugten sie damit mit hoher Präzision verschlungene wellen-, kreis- und linienförmige Ornamente. Die Maschine mechanisierte einen sehr zeitaufwändigen Handarbeitsschritt. Sie vervielfachte die Leistung eines Betriebes, ersetzte aber eine hoch qualifizierte, einen großen Erfahrungsschatz erfordernde Tätigkeit.

Die Guillochiermaschine kam 1969 in das Freilichtmuseum. Hier sollte sie den präzisionsmechanischen Endpunkt in der Entwicklung der Drechselmaschinentechnik veranschaulichen. Ihre Aufnahme in die Sammlung rechtfertigte sich aus ihrer technischen Bedeutung, sie hat keinen Bezug zu Westfalen. Die Maschine und ihr Einsatzgebiet, die Uhrmacherei, sind Beispiele dafür, dass manche Handwerke ein erhebliches technisches Verständnis und Präzisionsarbeit im Hundertstelmillimeterbereich erfordern.

(Autor: Lutz Engelskirchen)

Material/Technik

Eisen, Messing, Holz, Leder

Maße

H: 126,5 cm x B: 132 cm x T: 92 cm

Literatur

  • Landschaftsverband Westfalen Lippe (2010): Museumsreif! Als Handwerk und Technik ins Freilichtmuseum kamen. Hagen, Seite 100f.
LWL-Freilichtmuseum Hagen

Objekt aus: LWL-Freilichtmuseum Hagen

Das LWL-Freilichtmuseum Hagen, Westfälisches Landesmuseum für Handwerk und Technik , ist eines der siebzehn Landesmuseen des Landschaftsverbandes...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.