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LWL-Freilichtmuseum Hagen Druckgeräte aus der Sammlung des LWL-Freilichtmuseums Hagen [A000-0161]
Linotype Modell 15A (LWL-Freilichtmuseum Hagen CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: LWL-Freilichtmuseum Hagen / Liedtke, Falk (CC BY-NC-SA)
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Linotype Modell 15A

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Beschreibung

Die Linotype ist eine Setzmaschine, die zur Herstellung von Druckplatten für den Hochdruck dient. Ein Setzer gibt Textzeilen auf einer Tastatur an der Vorderseite der Maschine ein. Die Maschine gießt diese Textzeilen aus Blei, die zu Druckplatten zusammengesetzt werden können. Jeder Anschlag auf der Tastatur sorgt dafür, dass eine Gussform des entsprechenden Zeichens oder Buchstabens, die Matrize, in eine Halterung eingespannt wird. Ist eine Zeile komplett, werden die nebeneinandergesetzten Matrizen mit Blei ausgegossen. Die Maschine wirft die fertigen Bleizeilen aus. Nach dem Druck werden nicht mehr benötigte Zeilen in der Maschine eingeschmolzen.

Der ursprünglich aus Süddeutschland stammende Uhrmacher Ottmar Bergenthaler entwickelte die Linotype 1886 in seiner Werkstatt in Baltimore. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts versuchten viele Techniker und Ingenieure, Maschinen zu konstruieren, um die Herstellung von Druckplatten zu automatisieren. Die Arbeit der Handsetzer hatte sich seit dem 15. Jahrhundert kaum verändert. Sie setzen die Druckplatten aus einzelnen Bleilettern zusammen.

Erfindungen wie die Rotationsdruckmaschine hatten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Leistung von Druckereien hingegen um ein vielfaches gesteigert. Während Holzspindelpressen, die Anfang des 19. Jahrhunderts in Druckereien üblich waren, etwa 120 bis maximal 240 Blatt pro Stunde drucken konnten, schaffte eine Rotationsdruckmaschine um 1880 etwa 20.000 Blatt pro Stunde. Um noch schneller drucken zu können, waren Druckereien gezwungen, immer mehr Handsetzer zu beschäftigen, was mit erheblichen Kosten verbunden war. Setzmaschinen wie die Linotype waren eine Lösung für dieses Problem. Ein Handsetzer schaffte etwa 1.400 Zeichen pro Stunde zu setzen. Ein Setzer an einer Linotype schaffte hingegen schon 1886 etwa 6.000 Zeichen pro Stunde. Spätere Modelle der Maschine waren sogar noch leistungsfähiger.

Die Linotype war ein überwältigender Erfolg. Schon Anfang des 20. Jahrhunderts gehörten die Maschinen zur Grundausstattung größerer Druckereien.
Mergenthaler gründete die "Mergenthaler Printing Company", die wenige Jahre nach seiner Erfindung weltweit Linotype Maschinen selbst produzierte und bei anderen Maschinenbauunternehmen als Lizenzprodukt fertigen ließ.

Ein solcher Produzent war die "Berliner Maschinenbau AG". Das 1852 von Louis Schwartzkopff gegründete Unternehmen spezialisierte sich seit den späten 1860er-Jahren eigentlich auf den Lokomotivbau. Seit Ende der 1880er-Jahren fertigte es aber auch Linotype-Setzmaschinen für die "Berliner Mergenthaler Seztmaschinen-Fabrik GmbH". nach dem Zweiten Weltkrieg produzierte das Unternehmen dann in erster Linie Linotype-Setzmaschinen, da die Produktionsstätten für Lokomotiven im Krieg zerstört worden oder nach Kriegsende demontiert worden waren.

Das Linotype Modell 15A stammt aus dem Jahr 1953. Es handelt sich um ein relativ seltenes Sondermodell, das deutlich kleiner als andere Liontype-Maschinen war, zugleich aber ein erweitertes Magazin für Matrizen aufweist. Das Modell ist äußerlich dem Modell 4b II und III (bekannt als "Zwei in Einer") ähnlich, das seit 1931 produziert wurde. Von diesen Modell übernommen ist auf der drehbare Matrizeneintritt.

Material/Technik

Gusseisen, Stahl, Holz, Kunststoff

Maße

H: 187 cm x B: 185 cm x T: 155 cm

Literatur

  • Glocker, Winfrid (2018): Die deutschen Linotype-Modelle. Journal für Druckgeschichte, 24. Jahrgang
LWL-Freilichtmuseum Hagen

Objekt aus: LWL-Freilichtmuseum Hagen

Das LWL-Freilichtmuseum Hagen, Westfälisches Landesmuseum für Handwerk und Technik , ist eines der siebzehn Landesmuseen des Landschaftsverbandes...

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