Ovaler, wannenförmiger Behälter auf vier abgeplatteten kugeligen Füßen, die an der Ansatzstelle zum Behälter in Blattrosetten übergehen. Wannenartig gewölbter Deckel mit schmalem, horizontalem Rand und oberer Öse zur Aufnahme des beweglichen Ringgriffs. An der einen Schmalseite des Behälters ist ein gebogener Riegel angebracht, unter den der Deckel geschoben wird, an der anderen Schmalseite eine Öse, in die ein gelochter Sporn am Deckel so hineinfaßt, daß durch Loch und Öse ein Stift geführt werden kann Die sporenartig schlanken und zugespitzten Verschllußvorrichtungen und die in Spitzen zulaufenden Blattrosetten deuten auf hochgotische Entstehungszeit hin. Zu dem Behälter läßt sich vorläufig kein weiteres vergleichbares Stück nachweisen. Für ein Altarsepulcum ist das Reliquiar ungewöhnlich groß. Die uns bekannten mittelalterlichen Bleireliquiare aus Altarsepulcren, meist in Kästchen- oder Dosenform, haben wesentlich geringere Abmessungen.
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