Unbekannter Fotograf, 9.8.1914, Fotoabzug, gestempelt 30.8.1914.
Als Anfang August 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, war Münster mit rund 4.500 Soldaten eine der großen deutschen Garnisonsstädte. Die Kriegsbegeisterung war zunächst bei Militär wie Bevölkerung ausgesprochen hoch, rechnete man doch mit einem raschen Sieg und baldigen Kriegsende. Am 9. August 1914 zog das Feldartillerie-Regiment Nr. 22 aus der Stadt in den krieg an die Westfront. Zahleiche Menschen hatten sich um 11.30 Uhr auf dem Prinzipalmarkt wie hier vor den Häusern 42-45 versammelt, um die Soldaten zu verabschieden. Vor dem Rathaus hatten sich auch der münsterische Oberbürgermeister Max Jungblodt und Angehörige von Magistrat und Stadtverordnetenversammlung eingefunden. Auch in Münster war die Distanz gegenüber der preußischen Obrigkeit einer stürmischen Begeisterung für Vaterland und Militär gewichen.
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