museum-digitalwestfalen
STRG + Y
de
Luftfahrt.Industrie.Westfalen Marineluftschiff LZ 78 - L 34

Marineluftschiff LZ 78 - L 34

Über die Sammlung

Die Sammlung umfasst Objekte die in einem direkten Zusammenhang mit dem Marineluftschiff LZ 78 - L 34 stehen.

Das in der Werft Berlin-Löwenthal gebaute und am 22.09.1916 in Dienst gestellte Marineluftschiff L 34 gehört zur Klasse der r-Typen mit 5 wassergekühlten Maybach HS Lu 6-Zylinder-Motoren zu je 240 PS.

Das Luftschiff nahm in der Nacht vom 27.-28. November 1916 unter der Führung des Angermünder (Landkreis Uckermark, Brandenburg) Kapitänleutnant Max Dietrich (1870-1916) an eine Geschwaderfahrt mit 10 weiteren Luftschiffen, gestartet von verschiedener Standorten, mit dem Marschbefehl "Angriff auf die Ostküste Englands" Teil:

• LZ 62 - L 30 unter dem Kommando von Kapitänleutnant
• LZ 80 - L 35 unter dem Kommando von Kapitänleutnant Herbert Ehrlich
gestartet vom Marine-Luftschiffhafen AHLHORN

• LZ 45 - L 13 unter dem Kommando von Kapitänleutnant
• LZ 46 - L 14 unter dem Kommando von Hauptmann Kuno Manger
• LZ 50 - L 16 unter dem Kommando von Kapitänleutnant Hans-Karl Gayer
gestartet vom Marine-Luftschiffhafen HAGE

• LZ 61 - L 21 unter dem Kommando von Kapitänleutnant
• LZ 64 - L 22 unter dem Kommando von Kapitänleutnant
• LZ 82 - L 36 unter dem Kommando von Kapitänleutnant
gestartet vom Marine-Luftschiffhafen NORDHOLZ

• LZ 69 - L 24 unter dem Kommando von Kapitänleutnant
gestartet vom Marine-Luftschiffhafen TONDERN

Das Luftschiff hatte eine Lebensdauer von nur zwei Monaten. Es wurde in der Nacht von Second Lieutenant Ian Pyott in seiner B.E.2c bei Hartlepool (County Durham, UK) abgeschossen und landete größtenteils auf See in der Mündung des Flusses Tees vor Hartlepool. Kapitänleutnant Max Dietrich starb mitsamt seiner 20 köpfige Besatzung an seinem 46. Geburtstag:

• Kapitänleutnat d.R. Max Dietrich
• Oberleutnant d.R. Christian von Nathusius
• Maschinenmaat Johannes Blunk
• Maschinenmaat Erns Doering
• Obermatrose Otto Ehlers
• Obermaschinist Alexander Keller
• Segelmacher-Maat Wilhelm Koberg
• Funkentelegrafie-Maat Paul Nettlau
• Obermaschinenmaat Heinrich Oelbrich
• Signalmaat Julius Petitjean
• Obermaschinenmaat Wilhelm Pfirrmann
• Signalmaat Heinrich Predel
• Bootsmannsmaat Hermann Pufahl
• Maschinenmaat Alfred Rüger
• Maschinenmaat Josef Schydlo
• Obermaschinist Franz Seemann
• Maat d.L.A. Friedrich Siegel
• Maat Adam Smieskol
• Bootsmannsmaat Bernhard Wever
• Obersteuermann-Maat Hans Wüst

Der durch das Luftschiff verursachte Gesamtschaden belief sich auf 4 Todesopfer, 37 verletzte sowie einem Vermögensschaden in Höhe von £ 12.482.

Der gebürtige Angermünder Kapitänleutnant Max Dietrich (1870 - 1916), war ein Onkel der legendären Schauspielerin Marlene Dietrich (1901 - 1992). In ihrer Biographie beschreibt sie ihr gutes Verhältnis zu ihrem Lieblingsonkel – wenngleich sie sich für seine Angriffsfahrten auf England während des I. Weltkrieges zeitlebens schämte.
Der Werdohler Dr. h.c. Alfred Colsman, 1908 zum Gründungsdirektor des Luftschiffbau Zeppelin (LZ) berufen, äußerte sich in seinen Erinnerungen "Luftschiff voraus!" über den "roten Dietrich" als einen der besten Luftschiffführer des Krieges.

Von dem Luftschiff existieren kaum sächliche Überreste da das abgeschossene Luftschiff in der Mündeung des River Tees landete und die Leichname der Besatzung sowie das Wrack durch die Gezeitenströmung auf die offene See hinausgespült wurden.
Die wenigen heute existenten Teile wurden überwiegend von der Besatzung der nahen Heugh Battery (Heugh Küstenbatterie) und des Heugh Lighthouse (Heugh Leuchtturm) zusammengesucht und als Souvenirs verkauft.

Diese Sammlung ist Teil von

B. Zeppelin-Luftschiffe [196]

[Stand der Information: ]