Über die Sammlung
Kriegsflugblattpropaganda erscheint im ersten Moment nicht unbedingt als ein themennahes Sammelgebiet im Hinblick auf die Geschichte der Luftfahrt- und Aluminiumindustrie in Westfalen. Jedoch haben sowohl die Qualität und Quantität als auch der enge regionale Bezug des Fundraumes der Flugblätter dieser Sammlung zur Aufnahme in den Sammlungsbestand geführt.
Darüber hinaus steht die Verbreitung der Alliierten Kriegsflugblattpropaganda im engen Kontext mit den Luftangriffen auf die Industrie in Westfalen.
Die Blätter wurden von verschiedenen, damals in der Regel jugendlichen Sammlern, unter der bewussten Inkaufnahme höchster Gefahr für das eigene Leben, aufgesammelt und später durch den Leihgeber zu einer dokumentierten Sammlung von rund 500 Flugblattexemplaren (inkl. doubletten von verschiedenen Fundorten bzw. Sammlern) zusammengefasst.
Alle der hier rund 300 verzeichneten unterschiedlichen Exemplare wurden nachweislich zwischen 1939 - 1945 im Gebiet des heutigen Märkischen Kreises (Regierungsbezirk Arnsber, Nordrhein-Westfalen) aufgefunden. Für keinen anderen so großen und doch eng einzugrenzenden Raum liegt eine vergleichbar dokumentierte Flugblattsammlung vor. Dies macht den besonderen historisch-dokumentarischen Wert dieser Sammlung aus. Bei den meisten heute in Bibliotheken und Archiven verzeichneten Sammlungen handelt es sich um Generalsammlungen die unter bibliothekarischen Aspekten und Regeln als Belegexemplar einer bestimmten Flugblattausgabe verzeichnet wurden. Dabei ist der Fundzusammenhang in der Regel verloren gegangen.
Bei den derzeit rund 300 für den Raum des Märkischen Kreises nachweisbaren Flugblattausgaben wurde für die Dokumentation wie folgt vorgegangen:
Zuerst wird die jeweilige Code-Nr. des Herausgebers genannt, danach das Ausgabejahr in eckigen Klammern, dann der Text der Vorderseite oben links beginnend. Danach folgen weiterfürhrende Informationen wie der Zeitraum der Verteilung (von - bis), die Höhe der verteilten Auflage sowie die nachweisbaren Fundorte im Märkischen Kreis. gegebenenfalls werden noch weitere Informationen zur Verteilung (Ballon, Flugzeug oder Gewehrgranate) ergänzt.
Die Angaben bezüglich des Zeitraums der Verteilung und der Auflage entstammen der Bibliographe von Dr. Klaus Kirchner (S. Literaturnachweis).
Es gab teilweise mehrere Sammler pro genannten Ort. Auf die Namensnennung der damaligen Sammler wurde auf deren ausdrücklichen Wunsch hin verzichtet.