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Archäologisches Museum der Universität Münster Antiker Schmuck

Antiker Schmuck

Goldener Ohrschmuck mit Glas- und Smaragdapplikationen

Die Ohrringe bestehen aus einem Ring aus Hohldraht, der mit Haken und Ösen verschlossen ist. An dem Ring ist eine Rosette in Form einer runden Blüte aus Goldblech aufgeschweißt, in deren Mitte zwölf Blütenblättern gepresst sind. Ganz im Zentrum der Blüten ist eine kleine blaue Glasperle eingesetzt, die von einem Golddraht befestigt ist. Unterhalb der Rosette sind zwei Anhänger mithilfe von Ösen befestigt. Die Anhänger bestehen aus goldenen Tüllen mit Smaragden an den Enden. Jedoch musste eine Tülle durch einen Golddraht und bei einem Ohrring die Smaragde durch grüne Glasperlen ersetzt werden. Diese Reparaturen weisen auf eine lange Tragezeit hin. Die Ohrringe sind Vertreter des sog. Barettatyps, der jedoch als diese Ohrringe getragen wurden langsam aus der Mode kam. (Autor: Nico Böwer, Schülerpraktikant des Gymnasium Augustinianum Greven, 9. Klasse)

Goldener Ohrschmuck mit Smaragdanhänger

Eine herzförmige Schmuckscheibe aus Goldblech befindet sich an einem Ring aus dünnen, geschmiedetem Golddraht mit einem Verschluss aus Haken und Öse, in die mit einem halbmondförmigen Punzen zwei Vertiefungen geschlagen wurden, die zusammen das sogenannte Pelta- oder Lilienblütenmotiv bilden. Ein durchbohrter Smaragd von beachtlicher Größe und unregelmäßiger Form hängt an einem Golddraht unter dem Schild. Der Stein wird dadurch befestigt, dass der durch den Stein geschobene Draht unten zu einem Häkchen gebogen wurde. (Autorin: Ricarda Lüken, Schulpraktikantin des Kopernikus Gymnasium Q 1, Rheine)

Goldener Ohrschmuck mit Saphir-, Granat- und Glasapplikationen

Eine Scheibe aus Goldblech wurde am flachen Ende eines massiven Golddrahts befestigt. Ihre Verzierung besteht aus lilienblütenförmigen Randmotiven und einem Schmuckstein. Zwischen den Lilienblüten wurden mit einem spitzen Dorn zwölf Löcher gestochen, wodurch eine a jour-Arbeit entstanden ist. Ein unregelmäßiger, polierter und durchbohrter Saphir ist in der Mitte dieser Scheibe angebracht. Darunter befindet sich ein Anhänger, der aus mehreren Elementen besteht: An der Öse hängt ein kleiner Goldblechrhombus mit einem Granat. Der Stein ist bei einem Exemplar rund gewölbt, beim anderen konisch zugespitzt. Der Anhänger wird mit einem getriebenen, grob dreieckigen Blech fortgesetzt, das mit zwei Rankenmotiven sowie einem lanzettförmigem Muster in der Mitte geschmückt ist. Drei Drähte hängen von der Basis herab, wobei deren mittlerer eine im Querschnitt sechseckige, grüne Glaspastenperle trägt. Sie soll vielleicht die Form natürlicher Smaragdkristalle nachahmen. Die anderen Drähte werden vermutlich Perlen getragen haben. (Autorin: Ricarda Lüken, Schulpraktikantin des Kopernikus Gymnasium Q 1, Rheine)

Goldener Ohrschmuck

Bei diesem Paar römischer Ohrringe handelt es sich um eine Dauerleihgabe der Stadt Gelsenkirchen. Sie wurden im Kunsthandel erworben. Die Ohrringe bestehen im oberen Teil aus einem filigran gearbeiteten, quadratischen Goldblech mit Rankenmuster und einem zylindrisch geschnittenen Smaragd in der Mitte. Ein dünner, geschwungener Stecker auf der Rückseite wurde durch das Ohrloch geschoben, so dass man die Ohrringe knapp unter dem Ohrläppchen hängend trug. An der Unterseite befinden sich jeweils drei Anhänger aus feinem Golddraht, die verschiedene Edelsteine tragen: Zunächst eine Reihe eingefasster, brauner Karneole, darauf folgt eine zweite Reihe mit zwei blauen Lapislazuli außen und - als besonderen Akzent - besitzt das linke Exemplar in der Mitte einen dunkelbraunen Granat, auf der rechten Seite ist hingegen ein großer Karneol zu finden. Diese Form des Ohrschmucks scheint offenbar im 3. Jh. n. Chr. besonders in Mode gewesen zu sein. Ursprünglich stammt sie wahrscheinlich aus östlichen Provinzen des römischen Reiches (Ägypten/Syrien). Das Plättchen weist zudem eine spezielle Perforationstechnik auf, die opus interrasile (von lat. opus = Werk; interrasile = Öffnung, Durchbruch) genannt wird: Sie kam im späten 2. Jh. n. Chr. in Mode und erreichte im Verlauf des 3. und 4. Jh. n. Chr. in Konstantinopel ihre Blüte. Vornehme römische Damen legten bei ihrer Garderobe großen Wert auf das Tragen von prachtvollem und kostbarem Schmuck: Besonders die vielfältigen und aufwändig gestalteten Ohrringe gehörten zu den beliebtesten Schmuckstücken innerhalb der Frauentracht der römischen Kaiserzeit.

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