Über das Museum
Das Museum der Stadt Lünen befindet sich seit 1983 im ehemaligen Wirtschaftsgebäude des Schlosses Schwansbell in Lünen (Kreis Unna, Nordrhein-Westfalen). Es besitzt eine einzigartige Sammlung zur Stadt- und Kulturgeschichte Lünens des 19. und 20. Jahrhunderts und beschäftigt sich mit stadt- und kulturhistorischen Themen in Bezug auf Lünen und die Region.
1937 als Heimatmuseum gegründet, befand sich das Museum der Stadt Lünen in den Anfangsjahren in der Alten Stadtschule im Zentrum der Stadt. Während des Krieges wurden die Sammlungen ausgelagert. 1966 wurde das Museum aus Anlass der 625-Jahrfeier der Verleihung märkischer Stadtrechte als stadtgeschichtliches Museum in einer Villa an der Cappenberger Straße neu gegründet. Der Grundstock der musealen Sammlung stammt aus Privatbesitz. Die Objekte der Sammlungen von Eduard Lollo (Alltagsgegenstände und Waffen) und Bernhard Falk (Geologische Exponate) bilden bis heute einen wertvollen Teil der Sammlung, deren Schwerpunkte aber vor allem in Exponaten aus dem bäuerlichen, handwerklichen und industriellen Arbeitsalltag, aus den Bereichen Spielzeug und Puppen sowie Kindheit und Schule wie auch aus den Bereichen Möbel, Keramik, Kleidung und Grafik liegen.
In den letzten 25 Jahren (1983 bis 2018) wurde im Museum der Stadt Lünen eine 500 m² große Dauerausstellung gezeigt, die in regelmäßigen Abständen von kleinen Sonderausstellungen im Kabinettformat begleitet wurde. Die dauerhafte Präsentation von Puppen und Spielzeug, Gusseisen und Öfen sowie bäuerlichem und handwerklichem Gerät nahm hierbei den größten Raum ein. Diese Fläche ist zu einer flexiblen Ausstellungsfläche umgestaltet worden, auf der seit 2019 wechselnde Sonderausstellungen präsentiert werden.
Eine Besonderheit ist das Waldschmidt-Zimmer. Es gibt Einblick in die Wohnkultur und Lebenswelt einer Familie, die eng mit Lünen verbunden ist. Die Vorfahren dieser Familie waren ursprünglich im Waldecker Land, im heutigen Hessen, beheimatet. 1800 eröffnete der Arzt Dr. August Waldschmidt eine Praxis in Lünen und begründete damit die hiesige Linie der Familie. Bereits Mitte der 1970er Jahre nahmen Prof. Dr. Ernst und Rose Leonore Waldschmidt Kontakt zum Museum der Stadt Lünen auf, sie überließen dem Haus nach und nach Objekte für die Ausstellung; später erfolgte eine umfangreiche Schenkung von u.a. Möbeln, Bildern und Porzellan. Auch das umfangreiche historische Archiv der Familie Waldschmidt kam nach Lünen.