Muttergottesdarstellungen vom Typus der Hodegetria (griech. "Wegführerin") erkennt man vor allem an der rechten Hand Marias, die auf Christus weist und den Betrachter somit zum Erlöser "führt". Außerdem blicken Mutter und Kind auf den Betrachter. Auf dieser Ikone schaut Maria allerdings in Richtung des Kindes und neigt sich ihm leicht zu, wodurch der strenge Hodegetria-Typus in Richtung des Eleusa-Typus abgewandelt wird, der das innige Verhältnis zwischen beiden betont.
Die Tafel bildete ursprünglich den Mittelteil eines Triptychons, dessen Flügel nicht erhalten sind. Die sorgfältig ausgeführte Malerei und die ausdrucksvollen Gesichtszüge verleihen der Ikone trotz des relativ schlechten Erhaltungszustandes einen besonderen Reiz.
Am linken und oberen rechten Rand war das Holz stark beschädigt. Fehlende Partien wurden im Zuge der Restaurierung ersetzt, was am Objekt sichtbar gelassen wurde.
Geschenk von Dr. Reiner Zerlin (2019)
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