Die Ikone der Muttergottes von Vladimir ist die am meisten verehrte und berühmteste wundertätige Muttergottesikone in Russland. Ihr Ehrentitel „Mutter der russischen Erde” weist auf ihren engen Zusammenhang mit der russischen Geschichte hin, die sie über Jahrhunderte begleitete und durch Wunder beeinflusst haben soll. Die Urikone gelangte 1136 als Geschenk des byzantinischen Patriarchen nach Kiev und wurde 1155 in die Stadt Vladimir gebracht, die Hauptstadt des Fürstentums Rostov-Suzdal. 1395 soll sie Moskau vor einem tatarischen Angriff bewahrt haben und wurde 1480 endgültig in das neue Zentrum Russlands gebracht. Als wundertätige Ikone wurde sie unzählige Male kopiert. Das hier gezeigte, sehr qualitätsvoll gemalte Exemplar stammt aus dem 16. Jahrhundert.
Die Vladimirskaja gehört zum Darstellungstypus der Eleusa, der die Zuneigung zwischen Mutter und Kind betont und die menschliche Natur Christi hervorhebt: Christus umarmt seine Mutter, die ihrerseits die Wange an den Kopf ihres Kindes schmiegt.
Geschenk von Dr. Reiner Zerlin (2019)
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