Bei diesem Exponat handelt es sich um einen sogenannten Hawdalaleuchter aus Silber. Das Beschauzeichen deutet auf eine Fertigung in Nürnberg (BY) in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts hin. Der Leuchter ist mit einer kleinen Schublade versehen. Sie dient vermutlich der Aufbewahrung von Gewürzen, ähnlich einer Bessamimdose.
Der Hawdalaleuchter ist ein kunstvoll gestalteter Leuchter, der bei dem jüdischen Ritual "Hawdala" am Samstagabend, am Ende des Schabbat und damit zu Beginn der neuen Woche, zum Einsatz kommt. Am Schabbat ist jede Arbeit und damit auch das Entzünden von Kerzen verboten. Mit dem Entzünden der Hawdalakerze wird der Schabbat beendet – Arbeit ist nun wieder erlaubt. Bei dem feierlichen Abschied vom Schabbat sollen noch einmal alle Sinne angesprochen werden: Die Wärme und das Flackern des Kerzenlichts, der Geschmack des Weines, die Worte der Segnung und der Geruch der Gewürze aus der Bessamimdose.
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