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Jüdisches Museum Westfalen Dorsten Bücher [o. Inventarnr.]
Encyclopaedia Judaica deutschsprachig (Thomas Ridder/ Jüdisches Museum Dorsten CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Thomas Ridder/ Jüdisches Museum Dorsten / Thomas Ridder (CC BY-NC-SA)
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Encyclopaedia Judaica deutschsprachig

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Beschreibung

Bei diesem Exponat handelt es sich um die zehn erschienenen Bände der Encyclopaedia Judaica. Diese wurden herausgegeben von Jacob Klatzkin (1882-1948) und Nahum Goldman (1895-1982) und zwischen 1928 und 1934 von dem Berliner Eschkol-Verlag gedruckt.

Die deutschsprachige Encyclopaedia Judaica erschien im Berlin der Weimarer Republik. Herausgegeben wurde sie unter Mitarbeit von mehr als 300 Autoren von den zwei Intellektuellen Jacob Klatzkin und Nahum Goldman, die beide „ostjüdischer“ Herkunft waren.

Beide Herausgeber waren durch ihr Studium in Deutschland und ihrer Prägung durch die Tradition des osteuropäischen Judentums verbunden. Diese verscuhten sie mit der bürgerlich-westlichen Kultur des deutschen Judentums zusammenzuführen. Außerdem engagierten sich beide für die zionistische Sache. Goldman war schließlich 1936 Mitgründer sowie langjähriger Präsident des Jüdischen Weltkongresses.

In ihrem Vorwort zu Band Eins erklären die beiden Verfasser, die Encyclopaedia Judaica solle einem Vergessenwerden der jüdischen Geistes- und Kulturgeschichte entgegenwirken. Dabei hatten die beiden Herausgeber zwei Adressatengruppen im Blick: Zum einen die europäischen Juden, die sich im Zuge der Akkulturierung an die Mehrheitsgesellschaft immer mehr vom eigenen Erbe entfernten und zum anderen die Mehrheitsgesellschaft, die die jüdische Bevölkerung immer mehr ausgrenzte.

Ursprünglich vorgesehen waren fünfzehn Bände und über 35 000 Lemmata, womit die Encyclopaedia als Summe aller bisherigen enzyklopädischen Projekte des Judentums gelten sollte. Aufgrund der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 konnte das Projekt nur unter schwierigsten Bedingungen bis zum zehnten Band mit dem Lemma „Lyra“ verfolgt werden und musste dann schließlich aufgegeben werden.

Der größte Teil der noch vorhandenen Auflage wurde von den Nationalsozialisten nach der Beschlagnahmung vernichtet. Die Herausgeber konnten jedoch mit einem Teil des Redaktionsmaterials in die USA fliehen. Ihre Fortsetzung erfuhr die Encyclopaedia Judaica erst in den 1970er Jahren mit der Veröffentlichung der neuen Encyclopaedia Judaica in englischer Sprache.

Material/Technik

Papier, gedruckt

Literatur

  • Arndt Engelhardt (2014): Arsenale jüdischen Wissens: Zur Entstehungsgeschichte der "Encyclopaedia Judaica". Göttingen
Jüdisches Museum Westfalen Dorsten

Objekt aus: Jüdisches Museum Westfalen Dorsten

Das Jüdische Museum Westfalen entstand aus einer Bürgerinitiative. Bis heute wird es von dem „Verein für jüdische Geschichte und Religion e.V.“ mit...

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