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Jüdisches Museum Westfalen Dorsten Ritualgegenstände [91/339]
Mesusa (Thomas Ridder/ Jüdisches Museum Dorsten CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Thomas Ridder/ Jüdisches Museum Dorsten / Thomas Ridder (CC BY-NC-SA)
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Mesusa

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Beschreibung

Bei diesem Exponat handelt es sich um eine sogenannte Mesusa aus Holz. Ihre Anfertigung wird auf Anfang des 20. Jahrhunderts geschätzt. Auf einer länglichen schmalen Holzplatte ist eine hölzerne Röhre gesetzt, in der sich eine kleine Schriftrolle befindet. Die Röhre ist unten und oben mit balusterartigen Abschlüssen versehen. Im oberen Drittel der Röhre befindet sich eine kleine Öffnung, dahinter ist das hebräische Wort Schadai zu lesen. Die Mesusa ist mehrfach lackiert worden, die oberste Farbschicht ist ein dunkles Beige.

Die Mesusa ist ein kleiner Behälter aus Holz, Metall, Speckstein oder Silber, der an allen Türpfosten eines jüdischen Hauses befestigt ist. Im Hohlraum der Mesusa steckt eine kleine Pergamentrolle, auf der das Schema Jisrael, das „Höre Israel“ geschrieben steht. Das Schema Jisrael eines der ältesten Ausdrücke des jüdischen Selbstverständnisses und wird dadurch auch oft als jüdisches Glaubensbekenntnis beschrieben. Auf der Rückseite der kleinen Pergamentrolle steht das Wort Schadai, Allmächtiger, das man durch eine Öffnung in der Kapsel oftmals erkennen kann. Gibt es solch eine Öffnung nicht, tragen viele Mesusot den hebräischen Buchstaben „Schin“, den Anfangsbuchstaben von Schadai, zur Verzierung.

Beim Betreten oder Verlassen des Hauses berühren Juden die Mesusa mit der Hand und führen diese danach an ihre Lippen. Damit wollen sie sich an die Gegenwart Gottes und seine Weisungen erinnern.

Der Brauch der Mesusa geht auf ein Gebot im fünften Buch Mose zurück. Dort heißt es: „Höre, Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr ist Einer. Und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit aller deiner Kraft. Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du zu Herzen nehmen und sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt oder unterwegs bist, wenn du dich niederlegst oder aufstehst. Und du sollst sie binden zum Zeichen auf deine Hand, und sie sollen dir ein Merkmal sein zwischen deinen Augen, und du sollst sie schreiben auf die Pfosten deines Hauses und an die Tore“ (5. Mose 6,4-9).

Diesem Gebot nach wird das Schema Jisrael nicht nur an Türpfosten befestigt, sondern ist auch wichtiger Teil der täglichen Gebete und außerdem befindet sich das Schema Jisrael auch in den Tefillin, den jüdischen Gebetsriemen.

Material/Technik

Holz, Pergament

Maße

2,8 cm x 3,2 cm x 31,3 cm

Literatur

  • Stegemann, Wolf ; Eichmann, Johanna (1992): Jüdisches Museum Westfalen. Dokumentationszentrum und Lehrhaus für jüdische Geschichte und Religion in Dorsten. Ein Beitrag zur Geschichte der Juden in Westfalen. Dorsten
Jüdisches Museum Westfalen Dorsten

Objekt aus: Jüdisches Museum Westfalen Dorsten

Das Jüdische Museum Westfalen entstand aus einer Bürgerinitiative. Bis heute wird es von dem „Verein für jüdische Geschichte und Religion e.V.“ mit...

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