Ein fertig gebundenes Buch wird abschließend noch einmal gepresst. Nicht umsonst lautet eine alte Buchbinderweisheit: »Gut gepresst ist halb gebunden.« Da am Tag mehrere Bücher fertig gestellt werden, doch in Werkstätten üblicherweise nur eine Stockpresse steht, müssen die Bücher gestapelt eingepresst werden. Damit sich der mühevoll gestaltete Einband dabei nicht wieder verzieht, ist es wichtig, fachgerecht zu schichten. So legen die Buchbinder zuunterst ein Buchenholzbrett, wie es sich in jeder Werkstatt in großer Zahl findet. Darauf wird ein Buch so gelegt, dass die Brettkante genau entlang des Falzes führt, der Buchrücken also in der Luft schwebt. Das nächste Buch drehen die Buchbinder genau entgegengesetzt und legen es so auf das erste, dass seine Deckelkanten genau an dem Falz des unteren anliegen. Dadurch wird erreicht, dass auch der Rücken des Zweiten »schwebt«. So können nun beliebig viele Bücher übereinander geschichtet werden. Zuletzt wird ein Brett auf das oberste Buch gelegt und die Stockpresse fest zugedreht. Der Pressvorgang dauert einige Zeit. Danach leeren Buchbinder die Presse und halten fertige Bücher in den Händen.
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