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Deutsches Bergbau-Museum Bochum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen Museale Sammlungen [030005455001]
https://www.montandok.de/bild_start.fau?prj=montandok&dm=Montanhistorisches+Dokumentationszentrum&zeig=59857&rpos=1 (Deutsches Bergbau-Museum Bochum, Montanhistorisches Dokumentationszentrum CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Deutsches Bergbau-Museum Bochum, Montanhistorisches Dokumentationszentrum / Deutsches Bergbau-Museum Bochum, Montanhistorisches Dokumentationszentrum (CC BY-NC-SA)
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Vortragekreuz der Freiberger Bergmannsinnung

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Beschreibung

Silberblech, teilweise vergoldet, Silber und Holz. Massiver Christuskorpus mit vergoldetem Lendentuch, Bart, Dornenkrone und Nimbus.

Die Knappschaften verfügten in der Regel über eigene Insignien, die sie bei besonderen Anlässen zeigten, um auf die Gemeinschaft der Bergleute aufmerksam zu machen. Dies gilt auch für die Freiberger Bergknappschaft, die zunächst unter der Bezeichnung"die löbliche Bergwerksverbrüderung" bzw. die "Häuerzeche" oder auch die "Brüderzeche der Knappschaft" bekannt geworden ist. Nach den Statuten und Gesetzen der "Verbrüderung" konnten die Berg- und Hüttenbeamten, die Häuer und Schmelzer, aber auch Bürger der Stadt Freiberg, "so Gewerken waren und es mit der Knappschaft hielten", beitreten, als Vorsteher fungierten der Bergmeister, die Geschworenen, vier Zechmeister und zwölf Älteste. Die Freiberger Bergknappschaft entstand zwischen 1350 und 1400, urkundlich ist sie 1400 fassbar (als "Knappschaft" im Jahre 1426. Die Freiberger Bergknappschaft verfügte über einen außerordentlich reichen Bestand an silbernen und vergoldeten Insignien und Kleinodien.

Zu den bedeutendsten Insignien der Bergknappschaft gehörte auch ein silbernes Auflegekreuz, das Gerlach bei
seiner Inventarisation im Jahre 1869 nicht, hingegen von Langer im Zusammenhang mit dem Begräbniswesen für das Jahr 1675 als "hölzernes, übergoldetes Kruzifix" erwähnt wird. Es wurde bei Begräbnissen von Knappschaftsmitgliedernauf den Sarg gelegt und symbolisierte damit die Zugehörigkeit des Verstorbenen zur Freiberger Knappschaft. Dieses Auflegekreuz besteht aus teilweise vergoldetem Silberblech, das einen Holzkern umschließt, der auf der Rückseite sichtbar bleibt. Der Christuskorpus ist massiv gearbeitet, das abflatternde Lendentuch, der Bart und das Haar, die Dornenkrone und der Nimbus wurden vergoldet. An den Enden des Balkenkreuzes wurden Dreipassmotive mit vergoldeten Cherubimköpfen sowie die Kreuzes-Inschrift "INRI" nachträglich befestigt; sie überschneiden teilweise die gravierte Rankenornamentik. Auf das obere Ende des senkrechten Kreuzbalkens gravierte man einen sächsischen Wappenschild mit dem Bergbauemblem Schlägel und Eisen, das teilweise von einem Cherubim überragt wird, zu Füßen des Kuzifixus findet man das kursächsisches Wappen und einen Totenkopf mit gekreuzten Beinknochen als Symbol für den "alten Adam". Wiederum darunter erkennt man zwei vergoldete, kniende Bergleute in Altvätertracht mit Leder und Gugel, die als Adoranten seitlich eines vergoldeten Berges auftreten, der eine Gebirgslandschaft mit einer Schachtkaue zeigt. Die darunter angebrachte vergoldete Szene zeigt den das Kreuz tragenden Christus auf seinem Weg nach Golgatha. Ein Cherubim schließt die Komposition ab.
Die Stifter des Auflegekreuzes in seiner gegenwärtigen Gestalt haben sich auf der Rückseite des Kreuzes innnerhalb einer ovalen Kartusche verewigt: H[err] Caspar von Schönberg / Berghauptm[ann] / H[err] Theodorus Siegel
Bergambtsverw[alter] / H[err] Balthasar Meützner B[erg] M[eister] / Geschwo[orene] / H[err] Paul Schmohl / H[err] Michael Hörnig / H[err] Nicol[aus] Schmieder / H[err] Barthol[omäus] Lenighen / Vorsteh[er] dieser Begr[äbnis]Gesel[l]scha[ft] / A[nno] C[hristi] / 1663. Damit ist das Auflegekreuz datiert, darüber hinaus findet
sich auf dem Kreuzschenkel das Beschauzeichen "F"(für Freiberg) und das Meisterzeichen "DB" im Rechteck sowie auf der Rückseite der Kartusche das Beschauzeichen des Meisters "SL" im Wappenschild. Damit ist als Schöpfer des Kreuzes Samuel Linse identifiziert, einer der herausragenden Goldschmiede der Stadt Freiberg in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts. Er ist dort im Jahre 1634 als Meister, von 1653 bis 1677 als Obermeister und 1680 als gestorben nachgewiesen.

Material/Technik

Silber, z.T. vergoldet, Holz *

Maße

Höhe
800 mm
Karte
Hergestellt Hergestellt
1663
Linse, Samuel
Freiberg (Sachsen)
[Zeitbezug] [Zeitbezug]
1663
1662 1665
Deutsches Bergbau-Museum Bochum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen

Objekt aus: Deutsches Bergbau-Museum Bochum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen

Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum – gegründet 1930 – ist eines von acht Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft. Erforscht, vermittelt und bewahrt...

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