Glas mit Grisaillemalerei und Blei. Das großformatige Glasgemälde zeigt die wichtigsten Aktivitäten der Firma Gebhardt & Koenig-Deutsche Schachtbau GmbH, Essen, seit der Gründungs- und Blütezeit. Der obere Teil wurde dem Steinkohlenbergbau gewidmet, der untere dokumentiert den Bau und den Unterhalt von Talsperren sowie das Abteufen von Schächten. Bestimmt wird das Gemälde von den schemenhaft-schweren Umrissen eines mächtigen Doppelblock-Fördergerüstes mit zwei Seilscheiben und mächtigem Kranaufbau. Das Gemälde in seiner dunklen, braunen Tonigkeit, zu der pastose, gelblich-bräunliche und violette Farbtöne treten, kann als charakteristisch für die frühen und mittleren 1950er Jahre angesehen werden. Die rechteckigen Glasscheiben wurden ohne Unterschied an- und übereinander gesetzt, dem Gemälde haftet deshalb eine gewisse "Langweiligkeit" an.
Der dem Talsperrenbau gewidmete Teil der Malerei nimmt den überwiegenden Teil des Gemäldes ein: Dargestellt wurde eine gebogene, aus mächtigen Steinquadern bestehende Schwergewichtsstaumauer innerhalb einer bergigen, von Tannen und Wolken überragten Gebirgslandschaft. Die Mauerkrone zeigt zahlreiche Überlauföffnungen, eine Bühne auf der Luftseite wurde von ihr herabgelassen. Zwei Arbeiter auf dieser Bühne sind dabei, die Fugen zu säubern bzw. zu verpressen, auf der Bühne stehen ein Kompressor und zwei Fässer. Eine Strickleiter ermöglicht den Aufstieg zur Mauerkrone, ein Versorgungsschlauch hängt von ihr herab. Den linken, kleineren Teil des Glasfensters nimmt eine Darstellung des Schachtabteufens ein: Der Blick ist von oben auf die Schachtsohle gerichtet, eine zentrale Lichtquelle erleuchtet die Sohle und die Stöße des Schachtrunds. Links wird gerade ein Tübbingelement am Seil herabgelassen: Ein Schachthauer nimmt es entgegen und bringt es in die richtige Position. Rechts hingegen ist ein Teufkübel entladen worden, der von einem Hauer nach übertage geschickt wird. Ein dritter Arbeiter zieht mit einem schweren Schraubenschlüssel die Muttern an einer Tübbingverbindung an.
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