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Deutsches Bergbau-Museum Bochum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen Museale Sammlungen [030006090001]
https://www.montandok.de/bild_start.fau?prj=montandok&dm=Montanhistorisches+Dokumentationszentrum&zeig=157768&rpos=1 (Deutsches Bergbau-Museum Bochum, Montanhistorisches Dokumentationszentrum CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Deutsches Bergbau-Museum Bochum, Montanhistorisches Dokumentationszentrum / Deutsches Bergbau-Museum Bochum, Montanhistorisches Dokumentationszentrum (CC BY-NC-SA)
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Nappian und Neucke

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Description

Gegossener Rechteckiger Messingquader mit reliefähnlichen Figurendarstellungen auf der Oberseite. An den Seiten die Namen "Nappian" und "Neucke". Auf der Unterseite ist bleuer Filzstoff aufgeklebt.
Zubehör eine grüne Geschenkbox sowie ein Text des DBM von 1970.

Die kleinen Bronzeplastiken der mit den Namen
NAPPIAN UND NEUCKE
bezeichneten Bergleute sind Sandsteinskulpturen nachgebildet, die in eine frühe Zeit des deutschen Bergbaus zurückreichen. Geschichte und Sage begleiten den Weg dieser kulturellen Kostbarkeiten durch die Jahrhunderte.

Die in Stein gehauenen Bildwerke - zwergenhaft wirkende Bergleute, die wie in einem niedrigen Streb auf der Seite liegend mit der Keilhaue arbeiten - stammen aus einer Kapelle am Welfesholz im Mansfeldischen, die Rudolf von Habsburg dort anstelle eines verfallenden älteren Heiligtums errichtet hatte. Der kragsteinartige Abschluß der beiden Plastiken läßt darauf schließen, daß die Figuren als Kapitelle oder konsolartige Gebälkstützen gedient haben.

Das Gründungsjahr der Kapelle, 1290, kann Anhalt für das Alter der Skulpturen sein, vielleicht sind sie sogar noch eher entstanden.

Ein Jahrhundert früher leben die Bergleute, deren Namen unlösbar mit den beiden Knappen aus Stein in Verbindung gebracht worden sind und von denen der Historiker Cyriakus Spangenberg (1572) in seiner Mansfeldischen Chronik über das Jahr 1199 berichtet:

Vmb diese Zeit / hat sich das Bergwerck in der Graffeschafft Mansfeld / nicht weit von Heckstedt angefangen / da zwene Berghewer / deren einer Necke oder Neuke / der ander Napian mit dem Zunamen geheissen / die ersten Schieffern gelanget.

Es kann dies nur eine Wiederaufnahme oder Ausdehnung des Bergbaus gewesen sein, dessen Anfänge in diesem berühmten Kupferschieferrevier Mitteldeutschlands wahrscheinlich schon in vorgeschichtliche Zeit zurückgehen. Ein bergbaulicher Wiederaufschwung zu Ausgang des 12. Jahrhunderts ist ohne weiteres aus historischen Zusammenhängen erklärbar. Tatsächlich auch hat in der Hettstedter Gegend jahrhundertelang ein Bergmannsgeschlecht bestanden, das auf den erwähnten Nappian zurückgeführt wird. Für den Namen Neucke wird der Ort Neckendorf herangezogen, und auch die Naturgeister Nix und Nöck der Sage spielen eine Rolle.

Einer der ersten Chronisten, die von den Steinfiguren als den Abbildern der geschichtlichen Bergleute Nappian und Neucke sprechen, Andreas Hoppenrodt, hat die Skulpturen 1564 noch in der Kapelle vorgefunden. Sie sind vor 1669 nach Eisleben gebracht worden, wo sie sich heute im Hausmuseum der Mansfelder Bergbaugesellschaft befinden. Die Namensinschriften stammen aus der Zeit nach der Herauslösung aus dem Kapellengebäude.

Die Bronzeminiaturen sind gegenüber den ursprünglichen Figuren erheblich verkleinert und Rücken an Rücken auf einer Platte vereinigt; auch die Namenszüge sind neu proportioniert. Die Tracht der Bergleute deutet auf das Ende des 13. Jahrhunderts hin. Der eine trägt ein gegürtetes, recht kurzes gefaltetes Wams, der andere einen geschlitzten hängeartigen Kittel. Die bartlosen gnomenhaften Köpfe schützt die kapuzenartige Gugel. Übergroß und plump sind die Keilhauen.

Bergmannsdarstellungen sind bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts überaus selten. Die beiden Skulpturen aus dieser frühen Zeit zählen zu den ersten Zeugnissen der bergmännischen Arbeitstracht, die sich dann später zu immer größerer Mannigfaltigkeit ausgestaltet. In der Zeit ihrer Entstehung war der Bergbau in diesem Bereich von beachtlicher wirtschaftlicher und kultureller Bedeutung, was den hohen Wert der Figuren für unsere Zeit noch erheblich steigert.

Bergbau-Museum Bochum, Sommer 1970

Material/Technique

Messing *

Measurements

Length
60 mm
Width
92 mm
Height
40 mm
Map
Created Created
1970
[Relation to time] [Relation to time]
1200
1199 1972
Deutsches Bergbau-Museum Bochum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen

Object from: Deutsches Bergbau-Museum Bochum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen

Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum – gegründet 1930 – ist eines von acht Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft. Erforscht, vermittelt und bewahrt...

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