Die Schenkkanne besitzt einen breiten, sich einziehenden Fuß. Der Kannenkörper schwingt sich zunächst verjüngend, danach wieder erweiternd nach oben. Ein geschwungener Henkel ist dem Kannenkörper angesetzt, ein flach gewölbter Deckel, der mit einer Daumenrast angehoben werden kann, schließt die Schenkkanne nach oben hin ab. Auf dem Deckel steht ein aufrecht wiedergegebener Bergmann in seiner Tracht als Bekrönung.
Der Kannenkörper, der Fuß und der Deckel sind mit eingelassenen Silbermünzen geschmückt: Den Fuß schmücken insgesamt acht unterschiedlich groß geschnittene Münzen, die Wandung des Kannenkörpers weist insgesamt 22 annähernd gleich große Münzen in sechs Reihen unter- und vier Reihen übereinander auf, selbst der geschwungene Henkel zeigt eine große, schwere Silbermünze als Dekor, während in den Deckel acht unterschiedlich große Münzen eingelassen sind. Schließlich ist in den Kannenboden noch mit einer großen Münze v ersehen worden, so dass insgesamt 40 Silbermünzen zum Schmuck der Schenkkanne verwendet worden sind. Die Münzen stammen vorwiegend aus dem norddeutschen, bremischen, dänischen und dem Ostseeraum: Soweit die Daten der Münzen erkennbar sind (1648, 1664, 1667, 1673 und 1690), ist eine Entstehung der Schenkkanne um das Jahr 1700 anzunehmen.
Die silberne Kleinskulptur auf dem Deckel stellt einen Bergmann dar, der sich in "klassischem Kontrapost" auf seine Keilhaue stützt und mit Schachthut, Jacke, kurzem Leder, Tscherpermesser, langen Hosen und derben Halbschuhen bekleidet ist. Seine Tracht weist ihn als sächsischen Steinkohlenbergmann des ausgehenden 19. Jahrhunderts aus. Daher muss geschlossen werden, dass die Deckelfigur erst nachträglich der Münzkanne aufgesetzt und hinzugefügt worden ist.
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