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Deutsches Bergbau-Museum Bochum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen Museale Sammlungen [037000216001]
https://www.montandok.de/bild_start.fau?prj=montandok&dm=Montanhistorisches+Dokumentationszentrum&zeig=241091&rpos=1 (Deutsches Bergbau-Museum Bochum, Montanhistorisches Dokumentationszentrum CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Deutsches Bergbau-Museum Bochum, Montanhistorisches Dokumentationszentrum / Deutsches Bergbau-Museum Bochum, Montanhistorisches Dokumentationszentrum (CC BY-NC-SA)
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Münzkanne

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Beschreibung

Über dem gekehlten Rundfuß liegt ein gebuckelter Wandungsansatz. Die Wandung und der Scharnierdeckel sind flächenfüllend mit insgesamt 36 deutschen Münzen - d. h. jeweils sechs Ein-Taler-Stücke pro Reihe - besetzt und mit einem aufwändigen, reliefierten Blattwerkdekor versehen. Der Deckel wird von einem traubenähnliche Aufsatz abgeschlossen, auf dem kantigen Henkel findet sich ein Weintraubendekor.

Die in die Wandung eingelassenen Münzen zeigen auf der Hauptansichtsseite hauptsächlich Vertreter deutscher Herrscherhäuser aus dem späten 19. Jahrhundert. In der obersten Reihe unterhalb des Ausgusses finden sich ausschließlich preußische Potentaten, beginnend mit der Seitenansicht vom preußischen Königspaar Wilhelm II. (1859 bis 1941) und Augusta (1858 bis 1921), links daneben ein Mansfelder Segenstaler Friedrich Wilhelms IV. aus dem Jahre 1851, rechts daneben ein Taler Friedrichs des Großen (1712 bis 1786) aus dem Jahre 1748. Die weiteren Münzen in der obersten Reihe zeigen Friedrich Wilhelm III. (1770 bis 1840), Friedrich Wilhelm IV. (1795 bis 1861) und Friedrich Wilhelm (1715 bis 1744).

Die Münzen in der zweiten Reihe zeigen Friedrich Franz, Großherzog von Mecklenburg-Schwerin (1756 bis 1837), Friedrich Wilhelm, Großherzog von Mecklenburg-Strelitz (1819 bis 1904), Johann, König von Sachsen (1801 bis 1873), Wilhelm, König von Württemberg (1781 bis 1864), Maximilian, König von Bayern (1811 bis 1864), und Georg V., König von Hannover (1819 bis 1878).

In der dritten Reihe sind Münzen mit den Porträts von Friedrich, Großherzog von Baden (1826 bis 1907), Nicolaus Friedrich Peter, Großherzog von Oldenburg (1827 bis 1900), Ernst, Herzog von Sachsen-Coburg (1784 bis 1844), Ernst, Herzog von Sachsen-Altenburg (1853 bis 1908), Friedrich III., Großherzog von Hessen, und Carl Alexander, Großherzog von Sachsen (1806 bis 1877), eingelassen.

Die vierte Reihe zeigt die Porträts von Friedrich Günther, Fürst zu Schwarzburg (1807 bis 1867), Leopold Friedrich, Herzog zu Anhalt (1794 bis 1871), Adolph, Herzog zu Nassau (1817 bis 1905), Bernhard, Herzog zu Sachsen-Meiningen (1800 bis 1882), Paul Friedrich Emil Leopold Fürst zu Lippe (1821 bis 1875), und Günther Friedrich C. II., Fürst zu Schwarzburg-Sondershausen (1830 bis 1909).

In der fünften, untersten Reihe der Kannenwandung finden sich Prägungen mit den Herrscherportraits von Friedrich Wilhelm I., Kurfürst zu Hessen (1820 bis 1884), Ferdinand, Souv. Landgraf zu Hessen (1783 bis 1866), Heinrich LXVII, Reg. Fürst Reuss I. L.(1854 bis 1867) sowie von Georg Victor, Fürst zu Waldeck und Pyrmont (1831 bis 1893). Rechts und links der Hauptachse (d. h. in der Achse unterhalb des Kannenausgusses) wurden in den Wandungskörper ein Thaler der Freien Stadt Frankfurt und ein Gedenktaler zum 1. Deutschen Schützenfest vom Juli 1862 in Frankfurt am Main eingelassen.

Im Deckel finden sich ebenfalls sechs Münzen - Zwei-Mark-Stücke mit den Porträts von Friedrich (1826 bis 1907) und Luise von Baden (1838 bis 1923), von Friedrich, Deutscher Kaiser und König von Preussen (1831 bis 1888), von Friedrich I. (1657 bis 1713) aus dem Jahre 1701, von Wilhelm II. (1859 bis 1941) aus dem Jahre 1901, von Wilhelm II., Deutscher Kaiser, König von Preussen (1859 bis 1941), sowie von Albert, König von Sachsen (1828 bis 1902). Die letzte Münze zeigt König Friedrich Wilhelm III. zu Pferde inmitten einer jubelnden Menschenmenge mit den Beischriften "Der König rief und alle, alle kamen" sowie "Mit Gott für König und Vaterland".

Die letzte Münze gibt Hinweise auf den Anlass zur Schaffung der Münzkanne: Sie ist die so genannte Jahrhundertprägung aus dem Jahre 1913 und wurde anlässlich der 100. Wiederkehr des Beginns der Freiheitskriege gegen Napoleon geschaffen ("Mit Gott für König und Vaterland"). Auch die zweite Beischrift ("Der König rief und alle, alle kamen") folgt der damaligen Begeisterung für die Befreiuung Deutschlands und stammt aus einem Lied des deutschen Schriftstellers und Redakteurs Heinrich Clauren (Pseudonym für Carl Gottlieb Samuel Heun; 1771 bis 1854). Man darf wohl annehmen, dass die Kanne anlässlich dieses 100jährigen Jubiläums entstanden ist und durch die Einfügung der zahlreichen Portätmünzen die Solidarität der deutschen Staaten und Länder zum Kaiserpaar beschwören soll, deren Prägung an zentraler Stelle in der Kannenwandung eingelassen worden ist. Die Gestaltung der Münzkanne in historistischen Formen - z. B. mit den in gotischen Kunstwerken oft anzutreffenden Buckeln - ist ebenfalls diesem Willen geschuldet, die Kanne als historisches, "ehrwürdiges" Objekt und als "Beleg" für die seit alters her bestehende Einheit des Deutschen Reiches darzustellen.

Beschriftung/Aufschrift

Der Fußrand ist gepunzt mit dem Halbmond, der Reichskrone, der Feingehaltsmarke ("800") und der Firmenmarke "Sy & Wagner".

Material/Technik

Silber, Gold * getrieben, gegossen, gelötet, vergoldet

Maße

Höhe
420 mm
Durchmesser
180 mm
Gewicht
1800 g
Karte
Deutsches Bergbau-Museum Bochum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen

Objekt aus: Deutsches Bergbau-Museum Bochum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen

Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum – gegründet 1930 – ist eines von acht Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft. Erforscht, vermittelt und bewahrt...

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