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Jüdisches Museum Westfalen Dorsten [2018/001]
Bildtuch "Feldgottesdienst vor Metz 1870" (Jüdisches Museum Westfalen Dorsten CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Jüdisches Museum Westfalen Dorsten (CC BY-NC-SA)
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Bildtuch "Feldgottesdienst vor Metz 1870"

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Beschreibung

Bei diesem Exponat handelt es sich um ein Bildtuch mit dem Titel „Feldgottesdienst vor Metz 1870“, das Motiv und das Tuch sind kurz nach 1870 entworfen bzw. hergestellt worden.
Das Tuch zeigt mittig den Abendgottesdienst an Jom Kippur auf einem Feld vor Metz während des Deutsch-Französischen Krieges 1870.
Die Szene stellt den anbrechenden Abend dar, im Vordergrund stehen jüdische Soldaten, die dem Gottesdienst folgen, teils mit einem Gebetsschal, Tallit, um die Schultern. Im Mittelgrund ist der Vorbeter zu erkennen, der das Kol Nidre, das zentrale Gebet an Jom Kippur, liest. Die ewige Lampe ist rechts neben dem Lesepult zu sehen. Der Toraschrein mitsamt dem traditionellen Tora-Vorhang steht etwas erhöht dahinter. Darauf aufgesetzt sind die Gesetzestafeln mit den zehn Geboten.

Die Abbildung wird in den vier Ecken von jeweils einer Kartusche gerahmt, in diesen Kartuschen befindet sich ein Gedicht, das die Geschehnisse auf dem Bild genau wiedergibt. Am oberen und unteren Rand gibt es jeweils noch eine Kartusche. Hierbei ist auf der oberen Kartusche das Leitzitat „Haben wir nicht Alle einen Vater? Hat uns nicht Alle Gott geschaffen?“ (Maleachi 2,10) zu lesen, während die untere Kartusche das Ereignis betitelt.

Der hier dargestellte Gottesdienst hat so allerdings nie stattgefunden. Zwar gab es einen Abendgotesdienst zu Jom Kippur im Lager von Metz 1870, jedoch fiel dieser wesentlich kleiner aus, als hier dargestellt. Statt der im Gedicht beschriebenen 1200 Soldaten waren es gerade einmal 70. Auch fand das Ereignis nicht auf einem Feld unter freiem Himmel statt, sondern in einem Bauernhaus. Dass dieser Gottesdienst nun so abgebildet wurde, scheint dem Abdruck eines Briefes in den jüdischen Zeitungen geschuldet zu sein. Hier schrieb ein jüdischer Soldat aus dem Feld vor Metz, es sei ein Gottesdiesnt geplant, zu dem bereits 1174 Personen zugesagt hätten.

Dieses Tuch gibt es in unterschiedlichsten Varianten und findet sich in den verschiedensten Sammlungen jüdischer und nichtjüdischer Museen.

Material/Technik

Tuch

Jüdisches Museum Westfalen Dorsten

Objekt aus: Jüdisches Museum Westfalen Dorsten

Das Jüdische Museum Westfalen entstand aus einer Bürgerinitiative. Bis heute wird es von dem „Verein für jüdische Geschichte und Religion e.V.“ mit...

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