Flache, runde Deckeldose aus rot-schwarz gemustertem Schildpatt. Auf dem Deckel befinden sich eingelegte Silbereinlagen, welche die Papstkrone und das Kölner Erzbischofswappen zeigen. Umlaufend steht die Beschfriftung: "Gregor Der XVI reChtfertIgt Vnsern VerLassenen CLeMens aVgVst." Die Umschrift ist als Chronogramm ausgeführt: Addiert man die verwendeten Großbuchstaben als römische Ziffern, ergibt sich die Zahl 1837 als das Herstellungsjahr der Dose. Sie spielt damit auf ein Ereignis am Abend des 20. November 1837 an, als der Kölner Erzbischof Clemens August zu Droste-Vischering verhaftet und zusammen mit seinem Sekretär Eduard Michelis in Minden unter Hausarrest gestellt wurde. Er bewohnte ein angemietetes Quartier mit ständiger Bewachung im Hause des katholischen Kaufmanns Vogeler. Papst Gregor XVI. erhob lauten Protest gegen die Verhaftung des Erzbischofs. Droste zu Vischering wurde als „Bekennerbischof“ unter den deutschen Katholiken populär, was ihn zu einer Kristallisationsfigur des politischen Katholizismus machte. Von seiner Popularität zeugen verschiedene Andenken, zu denen auch diese Deckeldose gehört.
[Emil Schoppmann]
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