Dies ist ein Teil des Gehäuses des "Ammoniten" Anisoceras pseudoarmatum (SCHLÜTER), der insgesamt annähernd U-förmig gestaltet war.
Diese mit den heutigen Tintenfischen verwandten Tiere gehören zu den Ammonoideen, welche gemeinhin eher für ihr schneckenartig aufgerolltes Gehäuse bekannt sind. Innerhalb dieser Gruppe gibt es jedoch noch die so genannten heteromorphen Ammoniten, welche vor allem in der Oberkreide auftraten und viele abweichende Formen wie offene Spiralen oder knotenförmige Gebilde hervorbrachten.
Die heteromorphen Ammonoideen veranlassten Paläontologen wie Otto Heinrich Schindewolf dazu, die Typustrophentheorie zu postulieren, nachdem ein Bauplan nach einer gewissen Zeit der Evolution ’müde’ ist, abnorme Formen hervorbringt und dann ausstirbt. Diese gilt jedoch nach heutigem Konsens als komplett überholt, widerspricht sie doch sämtlichen Lehren der Darwinistischen Evolution. Das Aussterben der Ammoniten im Verlaufe der Oberkreide kann deutlich besser mit langfristigen Änderungen der Ökosysteme, wie zum Beispiel durch die Öffnung des Südatlantiks bedingt, erklärt werden. Die abweichende Form wird heute als besondere Anpassung an die jeweiligen Lebensumstände angesehen.
Alter: ca. 75 Mio. Jahre, Baumberge-Schichten, ob. Campanium, Oberkreide
Fundort: Nottuln-Darup, Kreis Coesfeld
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