Pierre Adrien Dalpayrat zählt zu den bedeutendsten französischen Keramikern des Jugendstils. Berühmt wurde er durch die kunstvolle Ausformung seiner Steinzeuge und den farblichen Reichtum seiner geflammten, kupferoxydhaltigen Glasuren.
Dalpayrat erhielt in seiner Heimatstadt Limoges seine erste künstlerische Ausbildung als Zeichner und Porzellanmaler. Danach war er als Dekorationsmaler für verschiedene französische Porzellan- und Fayencemanufakturen tätig. 1889 ließ er sich in Bourg-la-Reine bei Paris nieder, wo er sich auf die Herstellung künstlerischen Steinzeuges konzentrierte. 1892/93 arbeitete er mit dem Bildhauer Alphonse Voisin-Delacroix (1858-1893) zusammen, seit 1894 mit dem Bildhauer Jean Coulon (1853-1923), der auch den Entwurf zur Panthervase schuf. Dalpayrats Vorliebe für schwere massige Gefäßformen entsprach seine Auswahl von Tierfiguren, "mit denen die Vorstellung machtvoller Kraft verbunden ist" (Adolf Brüning, in: Kunst und Handwerk, 1897/98, S. 310). Die Vase mit den beiden Panthern ist dafür bezeichnend. Der schwere, breit gelagerte Vasenkörper wird durch die in äußerster Anspannung gezeigten Tiere überspielt, die Vase damit zu einem bildhauerischem Werk von größter Expressivität.
Für seine keramischen Arbeiten, deren Glasuren mit dem Schimmer edler Steine und der Leuchtkraft kostbarer Metalle verglichen wurden, erhielt Dalpayrat auf der Pariser Weltausstellung des Jahres 1900 eine Goldmedaille. 1906 wurde die inzwischen als Familienunternehmen unter Mitarbeit der Söhne geführte Manufaktur in Bourg-la-Reine geschlossen. In den Jahren bis zu seinem Tod widmete sich Dalpayrat ausschließlich der Malerei. G.K.
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