Querrechteckiges Gemälde in einem goldenen Schmuckrahmen mit der Darstellung eines Passionsgärtleins. In einer einfachen, fast schon naiven Malweise sind in einem runden Garten, der von einem hohen Zaun umgebenen wird, die einzelnen Stationen der Passion Jesu zu sehen. Ein Engel begleitet die allegorische Seele, in Form einer gekrönten Frau, durch die einzelnen Szenen. Die letzte Station befindet sich in der Bildmitte und zeigt eine von Blumenrabatten umgebene Kreuzigungsszene. Außerhalb des Flechtwerk-Zaunes zeigt der Hintergrund eine ländliche Hügellandschaft. Die vier Bildecken enthalten jeweils Kartuschen mit kleinen Bildern und Inschriften. Diese zeigen oben links Maria und rechts den Himmel, unten links den Tod als Gerippe und rechts den Höllenschlund – den Ort, an den die Seele auf keinen Fall gelangen soll. Das Gemälde verwendet Stilelemente des sakralen „hortus conclusus“ („geschlossener Garten“) und diente der geistigen Erbauung und individuellen Frömmigkeit.
[Emil Schoppmann]
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